Rückreise Lourdes – Grümpel/Hesselbach

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DSCF4648~1Auch heute mussten wir recht früh aufstehen, denn unser Zug Richtung Paris sollte gegen 5.30 Uhr gehen. Jetzt war auch schon der letzte Tag des Pilgerweges für dieses Jahr gekommen. Pünktlich ging es mit dem TGV Richtung Paris. Dort mussten wir wie gewohnt die Bahnhöfe wechseln. Etwas Wartezeit hatten wir ebenfalls wieder in Paris, die wir nutzten um ein Geschenk für Pater Johannes zu besorgen. Mit dem TGV ging es dann weiter Richtung Deutschland. Stuttgart erreichten wir am frühen Abend. Dort wollten wir mit der S – Bahn natürlich wieder zurück zu unserem Parkplatz am Goldberg. Aber auch bei der Rückreise sollte uns der Streik der Bahn einholen. Nachdem der Bahnstreik nach unserer Anreise wieder beendet wurde, kam er pünktlich zu unserer Rückreise wieder zurück. Nun standen wir am Bahnhof in Stuttgart und die S – Bahn fuhr nur sporatisch. Wir mussten fast 2 Stunden auf die Bahn warten. Zwischenzeitlich hatten wir Pater Johannes unser Kommen angekündigt, den wir natürlich auf unseren Heimweg aufsuchen wollten. So standen wir am späten Abend an der Haustür des Pfarrhauses in Sindelfingen um unseren ehemaligen Pfarrer aufzusuchen. Er öffnete uns die Tür mit dem Telefon am Ohr und deutete mir an ans Telefon zu gehen. Am anderen Ende der Leitung war zu unserer Überraschung Franz Fiedler aus Hesselbach. Er war ebenfalls überrascht uns in der Leitung zu haben. Pater Johannes hat die Pfarrei Lahm vor 10 Jahren verlassen, aber der Kontakt ist trotz der räumlichen Entfernung zu seinen Freunden immer noch intensiv und herzlich. Natürlich verbrachten wir einige schöne Stunden bei unseren alten Freund mit guten Gesprächen. Schade das wir uns verabschieden mussten, die Heimat und unser lieben zu Hause warteten nach 2 Wochen Pilgerweg wieder auf uns. Spät in der Nacht kamen wir glücklich mit vielen Erlebnissen im Herzen in der Heimat an. So Gott will und wir gesund bleiben, wollen wir den Weg im nächsten Jahr weitergehen.

Bonjour, Ultreia und Buen Camino

Air sur L Adour nach Lourdes

DSCF4602~1Heute mussten wir schon relativ früh aufstehen, denn unser Bus ging um 5 Uhr. Um die anderen Pilger nicht zu wecken, hatten wir bereits am Abend möglichst viel im Rucksack verpackt. Den Rest nahmen wir mit ins Untergeschoss um es dort zu verpacken. Ein kleines Frühstück und ein Essenspaket für unterwegs hatte der Herbergsvater auch schon am Abend für uns vorbereitet. In der Nacht hatte es zu regnen begonnen und so mussten wir den Weg zur Bushaltestelle in Regenkleidung zurücklegen. Auch die Temperaturen waren in der Nacht erheblich gefallen. An der Bushaltestelle kamen noch 4 andere Pilger hinzu, die ebenfalls nach Tarbes zum Bahnhof wollten. Pünktlich kam der Bus und brachte uns zum Bahnhof in Tarbes, von dort ging der Zug nach Lourdes. Gegen 10 Uhr waren wir schon in Lourdes. Dort hatten wir schon von zuhause aus ein preisgünstiges Hotel am Bahnhof gebucht und hofften nun, das wir schon am Morgen ins Zimmer konnten. Üblicherweise sollte der Check In erst um 14 Uhr möglich sein. Wir hatten Glück und durften gleich ins Zimmer. Hier trockneten wir zunächst unsere Kleidung und machten uns frisch für den Tag. Dann machten wir uns auf den Weg in den Heiligen Bezirk. Der Weg führte uns zunächst durch die Shopping und Krimms Kramms Meile des Wallfahrtsortes. Schon etwas ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig diese Gegensätze, hier der Kommerz mit oft puren Kitsch wie etwa einen „Winke Papst“ ähnlich dem „Wackel Dackel“ und dort im Heiligen Bezirk eines der Zentren des katholischen Glaubens. Der Weg führte uns zunächst ins Infobüro, dort erhielten wir einen Stempel für unseren Pilgerpass, auch Jakobspilger sind Pilger in Lourdes. Wir informierten uns zunächst, ob eine deutschsprachige Messe stattfindet, was um 12 Uhr der Fall war. Wir suchten und fanden die entsprechende Kapelle. Dort hatten sich gerade mal ca. 12 – 15 Pilger versammelt um die Heilige Messe mitzufeiern. Wir wurden von eine Schwester darauf hingewiesen die Handys unbedingt auszuschalten, was wir natürlich taten. Lustig natürlich, wenn mitten in der Lesung ein Handy klingelt, und dies dem Pfarrer gehört. Er musste erst etwas unter seinem Gewand wusseln um es aus zuschalten. Nach dem Gottesdienst gingen wir zur Grotte der Heiligen Bernadette und schauten uns in Ruhe und Andacht alles an. Leider regnete es den ganzen Tag und auch die Temperaturen waren recht kühl. Etwas durchnässt kauften wir unsere Andenken und machten am Nachmittag eine längere Pause mit einem kurzen Mittagsschlaf im Hotel. Abendessen gingen wir in einem der zahlreichen Gasthäuser, das letzte Abendessen in Frankreich nochmal genießen für dieses Jahr. Auch jetzt am Abend auf dem Weg zum Heiligen Bezirk war Lourdes voller Gegensätze. Am Bahnhof kamen die ersten „Profibettler“ an, um sich über die Stadt zu verteilen und Mitleid bei den Pilgern zu erzeugen. Auch hatten sich bereits einige Pilger zur abendlichen Prozession am großen Platz eingefunden. Wir sahen das Schild des Bayerischen Pilgerbüros und reihten uns dort mit ein. Schnell kamen wir mit den Lourdespilgern aus Regensburg ins Gespräch. Die anschließende Lichterprozession mit Teilnehmern aus aller Welt war ein schönes Erlebnis am Ende unseres diesjährigen Weges. Nach einem langen Tag gingen wir zufrieden ins Bett.

Bonjour und Buen Camino

71. Etappe von Nogaro nach Air sur L Adour

DSCF4592~1Wie schnell die Zeit vergeht, unser letzter Lauftag auf dem Weg in diesem Jahr war gekommen. Edgar wuselte schon früh am Morgen in seinen Sachen herum und durch das rascheln der Tüten wurden natürlich alle anderen im Schlafsaal wach. Einige hätten gerne noch etwas geschlafen, aber daran war nicht mehr zu denken. Zu allem Überfluss schaltete er noch das Licht im großen Saal an, worauf hin sich einige lautstark beschwerten. Das Frühstück war wie in den anderen Herbergen vorbereitet. Nur Kaffee machen musste man noch. Auch Evelien war schon auf und frühstückte mit uns. Von Hans war noch nichts zu sehen. Er wollte wohl etwas länger schlafen, und so kam es, das wir uns nicht mehr wiedersahen. Evelien lief mit uns los, verabschiedete sich aber recht bald von uns. Sie sagte, sie wolle heute einen Marathon, so ca. 40 km laufen. Sie war relativ schnell unterwegs, na ja sie war ja noch recht jung im Gegensatz zu uns. Wir müssen in unserem Alter unsere Kräfte schon einteilen. Im Eiltempo zog sie an uns vorbei und schon bald sahen wir sie nicht mal mehr aus der Ferne. Für heute war die Strecke nach Air sur L Adour 28 km lang. Aber auch heute war es recht flach und deshalb nicht so anstrengend. Das Wetter war zum laufen ideal. Unterwegs machten wir noch eine größere Rast um etwas zu Essen. An einer Kirche bot man Kaffee und Kuchen an. Das Angebot nahmen wir gerne an und saßen eine ganze Zeit lang in der Sonne. Nach und nach kamen einige bekannte Gesichter vorbei. Wenn man eine Zeit unterwegs ist trifft man halt nach und nach immer wieder auf die gleichen Pilger. Am frühen Nachmittag kamen wir in Air sur L Adour an. Über eine Brücke mit vielen Fahnen ging es in die Stadt. Im Tourist Office, das auf dem Weg lag, fragten wir nach der Bushaltestelle für den Bus nach Tarbes, mit dem wir am nächsten Tag fahren wollten. Der Weg führte uns geradewegs zur Kathedrale der Stadt. Hier sollte also unser diesjähriger Weg enden. Es war ein imposantes Bauwerk. Auch lag hier ein Gästebuch aus. Ich blätterte etwas darin und sah den letzten Eintrag. Er stammte von Hans, er grüßte uns darin. Seltsam, er hatte doch noch geschlafen als wir losgingen, und war jetzt vor uns da. Leider haben wir ihn nicht mehr getroffen. Danach machten wir uns auf den Weg zur Unterkunft der Hospitalet Saint Jacques. Sie lag auf einer Anhöhe Richtung Stadtauswärts und wurde von einem ehemaligen orthodoxen Pfarrer und dessen Frau geleitet. Hier war eine Atmosphäre der Ruhe und man fühlte sich gut aufgenommen und sichtlich wohl. Zu unserer Überraschung kam auch Evelien, sie hatte ihren ursprünglichen Plan einen Marathon an diesem Tag zu laufen, wieder verworfen und blieb stattdessen in Air sur L Adour. Dann kam auch noch Gaby, welch eine Fügung, am letzten Tag nochmal so liebe Pilger zu treffen. Zum Abendessen saßen wir alle zusammen. Es war richtig lecker und schmeckte allen richtig gut. Wir unterhielten uns noch recht lange,tauschten noch unsere Mailadressen aus, um uns nach unserer Rückkehr zu schreiben und gingen gegen 22 Uhr schlafen.

Bonjour und Buen Camino.

70. Etappe von Lamothe nach Nogaro

DSCF4569~1Auch in dieser Herberge war das Frühstück so weit vorbereitet, das man nur noch den Kaffee selbst machen musste. Wir Frühstückten zusammen mit Gaby und den anderen beiden Paaren recht ausgiebig. Danach hieß es Abschied nehmen, schade denn es waren nette Pilger und man hätte sich gerne noch etwas unterhalten. Das Wetter war auch an diesem Sonntag wunderbar zum Pilgern. Für die heutige Strecke nach Nogaro hatten wir 26 km vor uns. An einer Bäckerei kauften wir uns ein Brot für unterwegs. Zu unserer Überraschung kamen Annie und Pascal ebenfalls vorbei und wir begrüßten uns herzlich wie immer. Es sollte das letzte mal sein, das wir sie trafen. Aber nichts ist Zufall, und wer weiß, so Gott will werden wir uns wieder einmal treffen. Sie waren jedenfalls einer der großen Überraschungen auf dem Weg in diesem Jahr. Der Weg war recht flach und wir kamen gut voran. Am späten Vormittag machten wir an einen Bauernhof Rast um etwas zu Essen. Es kam noch ein Pilger dazu, und es stellte sich heraus, das er ebenfalls aus Franken war. Hans aus Schwabach. Diesen Namen hatten wir in den vergangen Tagen des öfteren in den Gästebüchern der Kirche gelesen. Dort hatte er sich ebenso wie wir eingetragen. Wir kamen natürlich gleich ins Gespräch und gingen einen großen Teil des heutigen Weges miteinander. Hans hatte viele Geschichten zu erzählen. Er sprach mehre Sprachen und war schon des öfteren auf Jakobswegen unterwegs gewesen. Hans ging von zuhause aus den Weg bis nach Santiago. Man konnte sich wunderbar mit ihm unterhalten. In Eauze machten wir Mittagspause. Es war relativ warm geworden und wir saßen in einer Bar herrlich in der Sonne, tranken und aßen etwas. Am liebsten wären wir da geblieben. Aber der Weg musste weitergehen. Hans ging ebenfalls mit uns weiter. Die Gespräche waren so intensiv, das wir selbst zu dritt nicht auf die Zeichen am Wegesrand achteten und uns total verliefen. Wir wunderten uns schon, das keine Pilger mehr zu sehen waren. Hans hatte einen Navigationsapp auf seinem Smartphone und dank dieser App fanden wir wieder auf Umwegen zurück auf den Weg. Etwas später kamen wir in den Ort Manciet, dort gab es eine Kirche die ausnahmsweise offen war, und wir sangen dort unser Lied, den Engel des Herrn. Hans blieb nun etwas hinter uns. Unser heutiges Ziel Nogaro sah man nun schon aus der Ferne und kam diesen Schritt für Schritt näher. Es ging ein ganzes Stück durch die Stadt bis zur Gite Communal, die wir für diesen Tag reserviert hatten. Es waren schon einige Pilger da und wir quartierten uns in den großen Schlafsaal ein. Dort waren die Betten kreisförmig im Raum angeordnet. Das Begrüßungsbier durfte natürlich nicht fehlen. Auch Hans war mittlerweile eingetroffen. Er bekam noch einen Platz in einem anderen Raum, denn der große Schlafsaal war schon komplett belegt. Auch gab es kein Bier mehr für Hans, da hatten wohl einige etwas mehr als das obligatorische Begrüßungsbier getrunken. Im Bett nebenan hatte sich eine Schweizerin, namens Evelien eingerichtet. Mit ihr kamen wir schnell ins Gespräch und sie erzählte uns, das sie den Weg von der Schweiz aus bis nach Santiago geht. Später gingen wir Abendessen in der Stadt. Hans und Evelien hatten sich mit angeschlossen und so versprach es ein schöner Abend zu werden. Eine Pizzeria im Stadtzentrum hatten wir für das Essen ausgewählt. Es war herrlich dort zu sitzen, zu Essen und einen wein zu trinken. Jetzt wurde einem bewusst, das dies bereits unser vorlezter Abend auf dem Weg war. Bevor wir uns auf den Rückweg machten tranken wir noch einen Armagnac, die Spezialität der Gascogne. Nach einem erlebnisreichen Tag gingen wir zufrieden schlafen.

Bonjour und Buen Camino

69. Etappe von Condom nach Lamothe

DSC00599~1Diesen Morgen standen wir, wie immer relativ früh auf. Die älteren Pilger schliefen noch und wir schlichen uns aus dem Schlafsaal. Im Raum unterhalb des Schlafsaales gab es eine kleine Küche. Dort war das Frühstück schon vorbereitet, den Rest wie Kaffee kochen mussten wir selbst machen. Ein französisches Frühstück vorzubereiten macht ja nicht viel Mühe. Zwischenzeitlich kamen auch die anderen Pilger zum Frühstück dazu. Wahrscheinlich hatten wir sie trotz unseres heraus schleichens geweckt. Es wurde wie am Abend vorher noch eine schöne Unterhaltung beim Frühstück und wir blieben etwas länger sitzen. Das Wetter war an diesem Morgen wieder richtig angenehm, nicht zu warm und etwas bewölkt, halt richtiges Pilgerwetter. Zunächst mussten wir wieder zurück auf den markierten Weg. Unsere Herberge lag etwas abseits des markierten Jakobsweges. Aber wir hatten uns gestern Abend erklären lassen, wie wir wieder auf unserer Route zurückkommen, was auch hervorragend funktionierte. Der Tag heute war relativ ereignislos und wir trafen kaum Pilger. Über Montreal de Gers, eine etwas größere Ortschaft kamen wir nach 29 km am frühen Nachmittag in Lamothe an. Auch die Gite Les Seringas in La Pardellein lag etwas abseits des Jakobsweges. Wir waren heute die ersten die in der Herberge ankamen und konnten uns das Zimmer aussuchen. Die Herberge gehörte einer jungen Familie. Sie hatten ein Nebenhaus zur Pilgerunterkunft umgebaut und waren seit diesem Jahr auch im Miam Miam Do Do vetreten. Wir fanden diese Herberge nur zufällig, da uns ein anderer Pilger den Miam Miam Do Do des Jahres 2015 überlassen hatte. In unserem Führer des Jahres 2014 waren sie noch nicht vertreten. Es war wunderschön dort, die Unterkunft war gut ausgestattet. Nach einem Begrüßungsbier wurde zunächst Wäsche gewaschen, denn das Wetter war dafür gut geeignet. Nach und nach trafen noch weitere 5 Pilger ein, darunter Gaby, eine Französin, die hervorragend deutsch sprach. Sie war in der Automobilindustrie tätig gewesen und hatte durch ihre Arbeit mit vielen Deutschen zu tun. Dadurch war die Unterhaltung für den Abend gerettet. Gaby und wir hatten Abendessen bestellt, die beiden anderen Paare Dennis und Axel und Christof und Sabine hatten etwas mitgebracht und kochten sich das Abendessen selbst. Natürlich durfte die obligatorische Flasche Rotwein nicht fehlen. Wir diskutierten mit ihnen über Gott und die Welt. Und wie klein die Welt ist merkten wir auch heute Abend wieder. Beim Gespräch kamen wir auf die Skapulierbruderschaft in Lahm und unseren Pfarrer, der ja Lahm Richtung Frankreich verlässt, zu sprechen. Dennis und Axel kannten zu unserer Verwunderung das Sekularinstitut Notr dam de Vie in Venasque in das unser Pfarrer für ein Jahr gehen wird. Sie waren dem Karmelorden ebenfalls verbunden, wie wir auch durch unsere Skapulierbruderschaft in Lahm. Es wurde noch ein langer, lustiger Abend mit richtig netten Pilgern. Nach tiefgründigen Gesprächen gingen wir Müde gegen 23 Uhr zu Bett.

Bonjour und Buen Camino

68. Etappe von Lectoure nach Condom

DSCF4525~1Madame Loubet, so hieß die Betreiberin der Unterkunft, hatte für uns das Frühstück schon vorbereitet. Wir frühstückten recht ausgiebig und unterhielten uns recht angeregt mit der Frau. Sie sprach etwas englisch und so war die Verständigung relativ komplikationslos. Die Nacht hatte es durch geregnet und auch jetzt nach dem Frühstück regnete es noch. Zwar war der Regen nicht stark, aber es reichte um sich die Regenkleidung anlegen zu müssen. Wir verabschiedeten uns und machten uns auf den Weg ins 34 km entfernte Condom. Heute hatten wir eine etwas längere Strecke vor uns und bei diesem Wetter und den Wegverhältnissen war das heute nicht gerade spaßig zu gehen. Der Lehm klebte an den Schuhen und man tat sich schwer beim laufen. Zum Glück ließ der Regen im laufe des späten vormittags wieder etwas nach und die Sonne kam heraus. Es war recht angenehm warm und man konnte mehrmals einen Regenbogen sehen. Am späten Nachmittag kamen wir in Condom an. Wir gingen diesmal nicht in die Ortsmitte, was sich als Fehler herausstellen sollte, denn so kamen wir nicht zum Denkmal der 4 Musketiere. Wir hatten es im Reiseführer schlichtweg übersehen. Am Ortsrand machten wir halt und tranken in einer Sportsbar einen Kaffee und ein Bier. Unsere heutige Gite war außerhalb der Ortschaft ein Bauernhof mit Campingplatz. Der Weg aus der Stadt zog sich lange hin und war unangenehm zu gehen. Da unsere Vorräte zur Neige gingen beschlossen wir in einem Supermarkt einzukaufen. Die Leute dort schauten uns alle recht komisch an, als ob wir von einem anderen Stern wären. Zugegeben mit den roten Gamaschen an den Beinen, der Regenkleidung, den Walkingstöcken, dem Rucksack auf dem Rücken und dem nassen verbeulten Hut sah ich inmitten der anderen Besucher des Supermarktes doch etwas seltsam aus. Das an der Kasse auf dem Laufband dann als Einkauf Rotwein, Weißbrot, Käse und eine Salami lag, tat das übrige dazu, das die Leute ein einseitiges Bild von uns haben mussten. Die Herberge lag weit außerhalb des Ortes Condom und auch abseits des gekennzeichneten Weges. Es war ein Bauernhof, dort hatte man im Obergeschoß der alten Scheune einen Schlafsaal mit Dusche eingerichtet. Das Wetter hatte sich wieder zum guten gewendet und so konnten wir unsere Wäsche draußen zum trocknen aufhängen, nachdem wir gestern aufgrund des Wetters nicht waschen konnten. Zunächst waren wir die einzigen Pilger und machten uns recht breit im Schlafsaal. Später kamen dann noch 5 ältere Pilger hinzu. Sie waren mit ihren Autos unterwegs und machten abwechselnd am Tag ein paar Kilometer auf dem Weg. Den Rest fuhren sie mit dem Auto. So konnten sie sich trotz ihres Alters und einiger körperlicher Handicaps noch ihren Traum vom Weg erfüllen. Abendessen gab es heute im Aufenthaltsraum der Herberge. Als Aperetif gab es eine Spezialität der Gasgogne, Armagnac ein Weinbrand der in Eichenfässern gelagert wird. An dieses Getränk hätte man sich gewöhnen können, richtig süffig und lecker. Nach einer leckeren Vorspeise aus Eierschaum gab es als Hauptgericht dann Täubchen mit Erbsen. Als Nachspeise noch einen leckeren Kuchen und den obligatorischen Käse. Das war Essen wie „Gott in Frankreich“. Dazu noch eine Flasche guten Rotwein und alles war perfekt. Auch die Unterhaltung mit den älteren Pilgern Jean Pierre, Liliana, Nicole, Marie Lu und Ronne war trotz der sprachlichen Probleme kein Problem. Es wurde noch ein recht langer und lustiger Abend mit der nötigen Bettschwere am Ende.

Bonjour und Buen Camino

67. Etappe von Auvilar nach Lectoure

DSC00573~1Heute waren wir, wie fast schon jeden Tag, recht früh auf den Beinen. Da Marie und Gerhard, die Betreiber der Pilgerherberge, uns ein Frühstück mit frischen Weißbrot und selbstgemachter Konfitüre versprochen hatten, mussten wir noch etwas warten, denn die Bäckerei im Ort hatte noch nicht geöffnet. „Bleibts doch ruhig Buam, ihr hoabt doch Zeit“ sagte Gerhard in seinem unverwechselbaren Münchner Akzent und machte uns klar, das wir auf dem Jakobsweg sind und nicht auf der Arbeit. Halt wieder typisch „deutsch“. Ich glaube man braucht einfach länger Zeit auf dem Weg um sich die Langsamkeit anzugewöhnen. Zum Glück gibt’s immer wieder Menschen wie Gerhard, die einen vor Augen führen, das man die Zeit außer Acht lassen sollte beim Gehen des Weges. Marie war mittlerweile auch schon gekommen und bat uns in einem Raum mit gemauerten Gewölbe, der zur Küche ausgebaut war, Platz zu nehmen. Auch kamen noch zwei junge Frauen aus Frankreich mit an den Tisch. Sie waren auch gestern Abend recht spät noch angekommen. Die größere Gruppe saß auch schon im Nebenraum am Tisch. Nachdem Gerhard das Weißbrot verteilt hatte präsentierte uns Marie all ihre verschiedenen Sorten selbstgemachte Marmelade, darunter ihre Spezialität Orangenmarmelade. Wir probierten alle Sorten durch und schlugen uns den Bauch voll, richtig lecker. Auch entwickelte sich ein interessantes Gespräch mit den beiden jungen Frauen. Leider haben wir nicht mal nach den Namen gefragt. Schade manchmal. Der Abschied bei Marie und Gerhard war richtig herzlich. Man merkte ihnen an, das das Wohl der Pilger ihnen am Herzen lag. Mit einem „Pfiat euch Gott“ schickte uns Gerhard auf den Weg, der uns heute über 33 km nach Lectoure führen sollte. In Lectoure war es recht schwierig ein Bett zu bekommen, denn es war Feiertag – Himmelfahrtstag, und viele Franzosen nutzten die langen Wochenenden mit einem Brückentag für einen Kurzurlaub. So schön die Zeit im Mai zum Gehen ist, so schwierig gestaltet es sich manchmal mit den Herbergen aufgrund der vielen Feiertage. Aber trotz aller Widrigkeiten haben wir immer einen Platz zum Schlafen gefunden. Man muss nur Geduld haben. Das Wetter war an diesem frühen Morgen schon schwül-warm und man konnte darauf warten, das es irgendwann Regen geben wird. Der weg war an diesem Tag recht flach und so kamen wir zügig voran. Über St. Antoine und Miradoux kamen wir am späten Nachmittag in Lectoure an. Der Weg führte uns geradewegs zur Kirche im Zentrum des Ortes, der wir einen Besuch abstatteten. Es hatte wie bereits am Morgen vermutet, zu regnen begonnen. Im Ort war es recht ruhig, die Geschäfte hatten aufgrund des Feiertages geschlossen. Der Regen wurde nun immer stärker. Die Herberge befand sich außerhalb des Ortes, und so mussten wir zunächst einen steilen Berg hinab um zu unserer Unterkunft zu gelangen. Es war eine komplette Ferienwohnung mit Küche. Wir beschlossen nach dem Duschen uns im Ort etwas zum Essen zu kaufen und verbrachten den Abend des Vatertages mit einer guten Flasche Wein in der Herberge. Mit dem Rotwein hatten wir die nötige Bettschwere. Bonjour und Buen Camino

66. Etappe von Moissac nach Auvilar

DSCF4434~1Die Nacht in diesem ehemaligen Kloster war ruhig verlaufen, und man konnte geruhsam schlafen. Nachdem man seinen Rucksack gepackt hatte ging es erst mal Frühstücken. Trotz der frühen Zeit, es war halb sieben, waren schon relativ viele Pilger beim Frühstück. Es war alles hervorragend organisiert und es fehlte an nichts. Die Betreuer waren um die Pilger sehr besorgt. Auch Bernard und Denis waren schon da. Natürlich fragte er uns nach dem Fußballergebnis des Vorabends und zeigte schelmisch sein „Bedauern“ über über das Ausscheiden der Bayern. Das ging noch eine ganze Weile so, bis wir uns verabschiedeten. Dies war natürlich nicht ganz so ernst gemeint. Der Weg führte uns zunächst durch die Stadt, wo kaum jemand zu so früher Stunde auf der Straße war. Auch Jean Marc „Le Barbu“ – „der Bärtige“ ging mit uns los, und so hatten wir gleich zu Beginn eine schöne Unterhaltung. Heute wollten wir eigentlich bis nach St. Antoine ca. 30 km gehen, leider war aber hier keine Unterkunft zu bekommen, und so beschlossen wir die Strecke bis Auvilar zu gehen. Dies waren ca. 25 km und bei herrlichen Wetter wunderbar zu gehen. Der Weg führte eine ganze Weile entlang von Kanälen der Garonne. Da die Wege in diesem Jahr nicht allzu bergig waren konnte man sich für die Strecken Zeit lassen und die ein oder andere Pause am Weg einlegen. Das nutzten wir auch heute ausgiebig. Gegen Mittag kamen wir nach Espalais, hier gab es ein kleines Pausen Cafe mit dazugehöriger Gite. Sie war recht orginell eingerichtet und wurde von einem Schweizer betrieben. Gegen eine freiwillige Spende konnte man etwas Essen und Trinken. Auch andere Pilger nahmen die Gelegenheit wahr und setzten sich dazu. Am Nachmittag erreichten wir unser heutiges Ziel Auvilar. Die Herberge befand sich im Zentrum der Stadt gleich neben dem historischen Getreidesilo auf dem Marktplatz. Bei unserer Ankunft wurden wir auf deutsch begrüßt, war doch der Betreiber der Herberge ein pensionierter Hochschullehrer. Gerhard stammte aus München und sein bayerischer Dialekt war unverkennbar. Nach seiner Pensionierung machte er sein Ferienhaus hier in Südfrankreich zusammen mit seiner Frau Marie zu einer Pilgerherberge, die beide liebevoll führten. Das Haus war sicherlich eines der ältesten hier in Auvilar. Wir wurden oben im Dachgeschoß über den Dächern von Auvilar einquartiert und hatten ein 2 Bett Zimmer. Mit Gerhard, unseren Herbergsvater unterhielten wir uns recht ausführlich. Er war ein sehr belesener Mann und hatte viele Informationen für uns. Auch konnte er viele Geschichten von den Pilgern erzählen, was natürlich sehr interessant war. In der Herberge gab es heute kein Abendessen. Gerhard gab uns den Tipp, wir sollten in der dortigen Pizzeria Essen gehen, was sich als gute Empfehlung herausstellen sollte. Leider war es aufgrund der sprachlichen Barriere wieder mal nicht so einfach das zu bekommen was man wollte. Aber mit Händen und Füßen schafft man es trotzdem und wie man unschwer feststellen kann, sind wir nicht verhungert. Nach dem Essen trafen wir auf der Straße noch Bernard und Denis und sie konnten es sich nicht verkneifen nochmals auf das Ausscheiden der Bayern hinzuweisen. Ein Schelm wer böses dabei denkt. Immer schön Nadelstiche setzen. Einfach wunderbar diese beiden immer wieder zu treffen. Sie sind uns richtig ans Herz gewachsen. Ein Abendspaziergang durch die Stadt, wir waren ja heute nicht all zu viel gelaufen, rundete diesen Tag ab. Mittlerweile war noch einen größere Gruppe Pilger ebenfalls in die Herberge gekommen. Recht früh gingen wir dann Schlafen.

Bonjour und Buen Camino

65. Etappe von Lauzerte nach Moissac

DSCF4417~1Nach einer Flasche Rotwein hat man meist einen gesegneten Schlaf und eine ruhige Nacht. Die Weine in Frankreich sind richtig gut und man bekommt keine Kopfschmerzen. Corinne hatte schon für alle ein für Frankreich umfangreiches Frühstück vorbereitet. Sie war an diesem Morgen richtig traurig, was man sich bei dieser lustigen und lebensbejahenden Frau eigentlich gar nicht vorstellen konnte. Der Grund dafür war, das ihr Freund Arnold sich heute für längere Zeit von ihr verabschiedet hatte. Arnold war ein Schweizer, der beim Flugzeughersteller Airbus in London arbeitete. Corinne verabschiedete uns trotz ihrer Traurigkeit so herzlich wie sie uns begrüßt hatte. Sie wird uns immer in Erinnerung bleiben mit ihrer Herberge die sie so liebevoll und mit Hingabe im Herzen des Ortes Lauzerte leidet. Heute war wieder ein wundervoller Sonnentag in Südfrankreich und wir hatten uns für heute 26 km vorgenommen. Der Weg sollte uns nach Moissac führen. Unterwegs trafen wir auch wieder Bernard und Denis und machten zusammen Mittagsrast am Wegesrand in der Nähe einer Kirche. Am späten Nachmittag kamen wir in Moissac an. Nach einem kurzen Abstecher in die Stadt und der Kirche mussten wir einen Berg hoch, wo ein ehemaliges Kloster unsere heutige Unterkunft sein sollte. Dort wurden wir herzlich empfangen und man bot uns sofort was zum trinken an, was bei der großen Hitze eine Wohltat war. Das Kloster gehörte ehemals den Karmeliten. Wir erzählten von unserer Verbundenheit mit dem Karmelorden durch die Skapulierbruderschaft in Lahm, was auf großes Interesse bei den Betreuern stieß. Das Gebäude war ein riesiger Komplex mit einem großen Innengarten und Kreuzgang. Im Innengarten war es schön schattig und man konnte in den bereitgestellten Liegestühlen richtig relaxen. Von hier hatte man einen wunderschönen Blick auf die Stadt. Beim Bau der Klöster achtete man früher besonders darauf einen schönen und über der Stadt erhöhten Standort auszuwählen. Anschließend gingen wir aber erst mal in die Stadt um herauszufinden, wo das heutige Halbfinalspiel der Bayern gegen Barcelona übertragen wird. Für dieses Spiel hatte ich übrigens Tickets in der Allianzarena, aber der Weg nach Santiago hat natürlich Vorrang. Trotzdem wollten wir uns das Spiel anschauen und einen Bayernsieg feiern. Nach kurzer Zeit hatten wir eine Sportsbar gefunden in der das Spiel übertragen wird. Auf dem Rückweg trafen wir in einem Cafe noch Pascal und Annie, die uns sofort zu sich riefen und den anderen Pilgern die bei ihnen saßen unsere unglaubliche Geschichte mit der Begegnung im letzten und dieses Jahr erzählten. Diese Geschichte sorgte immer wieder bei de Pilgern für erstaunen. Nach unserer Rückkehr war im Kreuzgang des Klosters eine lange Tafel für das Abendessen aufgebaut. Bei den angenehmen Abendtemperaturen war es ein besonderes Erlebnis mit über 30 Pilgern das Abendessen zu genießen. Das Essen in Frankreich wird immer besonders zelebriert, und ist immer etwas besonders im Gegensatz zu uns in Deutschland. Und ganz nebenbei lernte man gleich wieder eine ganze Menge Pilger kennen. Besonders unterhielten wir uns an diesem Abend mit Jean Luc, einen Franzosen der immer wieder sich bemühte uns zu verstehen. Aber irgendwie klappte es sich zu verständigen. Jean Luc nannte sich auch Jean Luc „le Barbu“ – der Bärtige, er hatte einen imposanten weißen Bart. Ebenso gab er mir den Namen Gerard „le Barbu“ in Anspielung auf meinen Bart. So kam es das ich die nächsten Tage auf dem Weg so genannt wurde. Auch Bernard und Denis waren heute in dieser Herberge. Sie machten immer wieder Witze über den FC Bayern und das heutige Spiel. Aber auch viele andere Pilgergeschichten wurden ausgetauscht. Nach dem Abendessen gingen wir in die Sportsbar. Dort waren schon einige Fans versammelt, aber alle Fans des FC Barcelona. Diese waren nach dem ersten Tor der Bayern und unseren Jubel etwas geknickt, aber es sollte ja bekanntlich anders kommen und so gingen wir bereits zur Halbzeit zurück in die Herberge. Es war eine laue Sommernacht und man konnte noch einige Zeit draußen sitzen. Die meisten Pilger waren schon in den Betten, und so beschlossen wir auch zu Bett zu gehen.

Bonjour und Buen Camino

64. Etappe von Montcuq nach Lauzerte

DSCF4373~1Nach einer ruhigen Nacht standen wir relativ früh auf. Edgar ist meist der erste im Zimmer der aufsteht und nach der Morgentoilette das Packen anfängt. Meist wollen die Pilger noch etwas schlafen, aber durch das rascheln der Plastiktüten wird auch der letzte mit geweckt. Eigentlich hätten wir an diesem Tag lange schlafen können, hatten wir doch heute nur eine Strecke von 15 km zu bewältigen. An diesem Morgen war es aber ganz gut, das wir so früh dran waren. Es waren auch schon viele andere Pilger im Frühstücksraum. Wir machten ausgiebig und lang Frühstück und warteten auf Hans. Er kam relativ spät, und heute traf auf ihn der Spruch zu „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ oder anders gesagt, „Wer zu spät kommt, bekommt kein Frühstück“. Das Frühstück war vom Betreiber der Herberge am Abend vorbereitet worden, aber leider war die Menge des Brotes zu gering bemessen und reichte nur für die ersten Pilger. Und da es keine wundersame Brotvermehrung gab musste Hans ohne Frühstück mit losgehen. Wir gingen zusammen in die Ortschaft und wollten in der dortigen Kirche den heutigen Tag beginnen, aber leider war die Kirche nicht zu betreten. Sie war zwar offen, aber es stand ein Stuhl als Absperrung vor der Tür. Den Grund fanden wir aber nicht heraus. Noch ein gemeinsames Foto der fränkischen Pilger und dann gingen wir bei wunderschönen Pilgerwetter los. Nach kurzer Zeit trafen wir auf einige Pilger und kamen mit ihnen länger ins Gespräch. Wir hatten ja Zeit. Das war der Zeitpunkt für Hans, um sich von uns zu verabschieden. Er hatte heute eine größere Etappe vor sich, den seine Unterkünfte waren schon alle von zu Hause aus gebucht. Hans wollte bis Pfingsten nach St. Jean piet de Port am Fuße der Pyrinäen kommen. Dort will er seinen Weg im nächsten Jahr fortsetzen. Uns führte der Weg heute nur bis Lauzerte, den wir hatten hier die Herberge vor 2 Tagen reservieren lassen. Wir kamen bereits am frühen Nachmittag in Lauzerte an und gingen ins Zentrum des Ortes. Dort sahen wir uns zunächst die Kirche an und beteten unseren Impuls. Auf dem Platz vor der Kirche gab es mehrere Cafes und wir nahmen das Angebot gerne an. Es war einfach herrlich hier zu sitzen ein Bier und einen Milchkaffee zu trinken und die Leute zu beobachten. Nach und nach kamen immer wieder Pilger vorbei, die sich zu uns setzten und man konnte sich herrlich unterhalten. Patrik und Stanislav mit seiner Freundin, die wir gestern in Montcuq kennenlernen durften, kamen vorbei und setzten sich dazu. Auch das Tourist Büro befand sich im Zentrum vor der Kirche, und wir nutzten die Gelegenheit dort die Unterkünfte für die nächsten beiden Tage reservieren zu lassen. Leider muss man hier in Frankreich reservieren lassen, und kann nicht so spontan reagieren was die Länge der Etappen angeht. Unsere heutige Herberge hatte ab 15:30 Uhr geöffnet und lag in einer landestypischen Gasse des Ortes. Schon bei der Ankunft wurden wir von Corinne, der Betreiberin der Herberge herzlich empfangen. Sie war eine Frau, die eine Herzlichkeit und Fröhlichkeit ausstrahlte, wie man sie nur selten antrifft und so fühlte man sich dort richtig wohl. Zusammen mit ihrem Freund Arnold bereitete sie für alle Pilger ein wunderbares Abendessen vor, und wir saßen noch lange zusammen. An diesem Abend lernten wir Bernard und seinen Freund Denis aus Savoyen kennen. Beide sprachen kein Deutsch, nur ein wenig Englisch, aber es entwickelte sich eine Freundschaft für die nächsten Tage wenn man sich immer wieder auf der Strecke oder in den Herbergen traf. Gegen 22.00 gingen wir nach der obligatorischen Flasche Wein schließlich ins Bett.

Bonjour und Buen Camino