Vortrag über den Jakobsweg begeistert die Besucher in Hesselbach

In den vergangenen Jahren waren die beiden Jakobspilger Edgar Renk und Gerhard Beitzinger auf dem Camino de Santiago zum Grab des Apostels Jakobus unterwegs. Nachdem von verschiedenen Seiten der Wunsch geäußert wurde, Bilder von diesem Weg zu zeigen, fand am vergangenen Sonntag auf Einladung der Dorfgemeinschaft Hesselbach im Gemeindehaus Hesselbach ein Lichtbildervortrag der beiden Jakobspilger statt. Im restlos überfüllten Gemeindehaus begrüßte Edgar Renk neben vielen Gästen aus nah und fern seinen Mitpilger Gerhard Beitzinger. Mit einer eindrucksvollen Powerpointpräsentation berichteten die beiden Jakobspilger von ihrem Fußweg. 2009 begannen sie ihren Weg in Tschirn an der dortigen Jakobskirche. Der Weg führte sie über 9 Jahre und 112 Etappen durch Deutschland, die Schweiz, Frankreich und Spanien nach Santiago de Compostela und weiter bis nach Finisterre ans „Ende der Welt“. Dabei berichteten sie von ihren Erlebnissen auf dem Weg und den Begegnungen mit Pilgern aus aller Welt . Dabei beeindruckte vor allem, das die Pilger hautnah und sehr authentisch von ihren Erlebnissen und Begegnungen, zum Teil in nachdenklicher, aber auch in lustiger Form, berichteten. Sie erzählten dabei von ihrer Vorbereitung und dem Rucksack der beim Fußmarsch einem die Last des Materiellen spüren lässt. Schon das Packen erfordert Disziplin, denn mehr als 10 kg sollte man nicht bei sich haben. Sie erzählten auch von Herbergen, in denen die Pilger übernachten, und in denen man sich manchmal mit mehr als 50 Mitpilgern eine Dusche und ein WC teilen muss. Aber auch die Nächte in einem Schlafsaal mit 50 Pilgern gehören zur Rubrik „Pilgererfahrung“. „Das musst du aushalten“, sagten sie. Ein tieferes Erlebnis war sicherlich am „Cruz de Ferro“, wo auf einem riesigen Holzpfahl ein Eisenkreuz errichtet ist, und an dessen Fuß die Pilger einen Stein aus der Heimat niederlegen. Das Eindrucksvollste auf diesem Weg aber waren die Begegnungen und Erlebnisse mit anderen Pilgern aus aller Welt. Sowohl die menschlichen Begegnungen, als auch die eindrucksvollen Landschaften und Bauwerke auf dem Weg wurden den Zuhörern eindrucksvoll geschildert. Die Pilgerreise endete schließlich mit der Ankunft in Santiago de Compostela wo jeden Tag um 12:00 Uhr in der Kathedrale eine Pilgermesse gefeiert wird. Zu einem Höhepunkt wurde aber auch der Weg nach Cap Finisterre ans „Ende der Welt“, wo die Pilger der Tradition nach ihre Pilgerkleidung verbrennen. An diesem Ort am Atlantik endete schließlich der Weg der beiden Pilger und damit auch ihre Erzählungen. Für das leibliche Wohl bei Kaffee und Kuchen während der Pause war bestens gesorgt. Am Ende des Vortrages bedankte sich Edgar Renk bei allen für die Aufmerksamkeit und für ihren Besuch. Ein besonderer Dank galt dabei Gerhard Beitzinger, der die Powerpointpräsentation vorbereitet hatte, Im Anschluß an den Vortrag konnten sich die Besucher noch vertieft informieren, dabei war herauszuhören, das der ein oder andere sich ebenfalls auf den Jakobsweg begeben will. Die freiwilligen Spenden dieses Nachmittags spenden die beiden Pilger für einen caritativen Zweck. Mit einem „Buen Camino“, dem Gruß der Jakobspilger, endete ein wunderbarer Nachmittag in Hesselbach.