Eines Tages wirst du aufwachen und keine Zeit mehr haben für die Dinge, die du immer tun wolltest. Tu sie jetzt. (Paulo Coehlo)
Die Zeit vergeht wie im Fluge und bald ist es wieder Zeit sich auf den Weg zu machen. Je näher der Zeitpunkt rückt desto mehr befassen wir uns schon wieder mit dem Weg. So unterhalten wir uns schon jedes mal nach dem Kirchgang über den Weg voller Vorfreude. Da geht es uns wie den Zugvögeln. Wenn der Winter vorbei ist, geht es zurück. Die Zugvögel zieht es zurück in den Norden, uns zurück in den Süden auf unseren Weg. Nun sind wir bereits das 7. Jahr unterwegs und je weiter es nach Süden geht, desto länger ist natürlich auch die Anreise, und diese will, aus Kostengründen rechtzeitig geplant sein. Dies haben wir bereits ausführlich im Winter getan und die Zugfahrten gebucht. In diesem Jahr haben wir geplant am 7.Mai früh am Morgen mit dem Zug zunächst nach Paris zu reisen. Dort haben wir einen längeren Aufenthalt und wollen die Zeit nutzen um uns Paris im schnelldurchgang anzuschauen. Für den Besuch des Moulin Rouge wird’s zwar nicht reichen, aber wir hoffen wenigstens den Eifelturm zu Gesicht zu bekommen, sofern die Bahn uns nicht mit Verspätungen überrascht. Von Paris aus geht’s dann mit dem Nachtzug nach Cahors und von dort am frühen morgen mit dem Bus zurück nach Cajarc, dem Zielort des vergangenen Jahres. In Cajarc starten wir dann den Weg. Wir hoffen den ersten Tag einigermaßen zu überstehen, denn wir werden dann schon mehr als 34 Stunden unterwegs gewesen sein. Die erste Etappe soll, so Gott will und uns unsere Füße tragen 25 km sein. In diesem Jahr haben wir uns die Strecke von Cajarc bis nach Air sur l´Adour vorgenommen und hoffen das wir dort nach 11 Tagen gesund ankommen. Die Rückreise haben wir ebenfalls aus Kostengründen schon gebucht. Von Air sur l´Adour aus machen wir einen Abstecher nach Lourdes. Da dies mit dem Zug in 2,5 Stunden zu erreichen ist, haben wir uns im Wallfahrtsort einen Tag eingeplant, bevor es mit dem Zug über Paris zurück in die Heimat gehen soll. Aber alle Planung nutzt nichts wenn uns nicht Gott der Herr dabei begleitet. Und so hoffen wir, das sich alles fügen möge und wir Gesund die diesjährige Etappe auf unserem Weg nach Santiago und weiter bis ans Ende der Welt weitergehen können. Langsam wird es auch wieder Zeit die französisch Kenntnisse aufzufrischen und etwas für die Kraft und Kondition zu tun. Am meisten aber freut man sich schon wieder auf die vielen Begegnungen und Gespräche mit den Pilgern aus aller Welt und auch auf die obligatorische Flasche Rotwein am Abend. Oft erinnert man sich an die Begegnungen der letzten Jahre zurück. Auch hat man mit einigen Pilgern noch Mail Kontakt. Das die Welt der Pilger recht klein ist erlebte ich kurz vor Weihnachten im Haus Gries, ein Exerzitienhaus in unserer Gemeinde. Ich hatte dort geschäftlich zu tun und kam mit einer Frau aus der Hausgemeinschaft über den Jakobsweg ins Gespräch. Dabei stellte sich heraus, das Moni aus München, eine Pilgerin die wir im letzten Jahr mit ihrer Freundin Randi in Frankreich getroffen hatten, im Herbst einige Tage im Haus Gries verbrachte. Dabei erzählte sie von der Begegnung und den Gesprächen mit uns in der Herberge in Les Gentianes und das wir ganz aus der Nähe vom Haus Gries wären. Schade das wir uns nicht getroffen haben.
Wo Glaube ist, ist auch Hoffnung, und wo Hoffnung ist, geschehen auch Wunder!
Buen Camino