Air sur L Adour nach Lourdes

DSCF4602~1Heute mussten wir schon relativ früh aufstehen, denn unser Bus ging um 5 Uhr. Um die anderen Pilger nicht zu wecken, hatten wir bereits am Abend möglichst viel im Rucksack verpackt. Den Rest nahmen wir mit ins Untergeschoss um es dort zu verpacken. Ein kleines Frühstück und ein Essenspaket für unterwegs hatte der Herbergsvater auch schon am Abend für uns vorbereitet. In der Nacht hatte es zu regnen begonnen und so mussten wir den Weg zur Bushaltestelle in Regenkleidung zurücklegen. Auch die Temperaturen waren in der Nacht erheblich gefallen. An der Bushaltestelle kamen noch 4 andere Pilger hinzu, die ebenfalls nach Tarbes zum Bahnhof wollten. Pünktlich kam der Bus und brachte uns zum Bahnhof in Tarbes, von dort ging der Zug nach Lourdes. Gegen 10 Uhr waren wir schon in Lourdes. Dort hatten wir schon von zuhause aus ein preisgünstiges Hotel am Bahnhof gebucht und hofften nun, das wir schon am Morgen ins Zimmer konnten. Üblicherweise sollte der Check In erst um 14 Uhr möglich sein. Wir hatten Glück und durften gleich ins Zimmer. Hier trockneten wir zunächst unsere Kleidung und machten uns frisch für den Tag. Dann machten wir uns auf den Weg in den Heiligen Bezirk. Der Weg führte uns zunächst durch die Shopping und Krimms Kramms Meile des Wallfahrtsortes. Schon etwas ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig diese Gegensätze, hier der Kommerz mit oft puren Kitsch wie etwa einen „Winke Papst“ ähnlich dem „Wackel Dackel“ und dort im Heiligen Bezirk eines der Zentren des katholischen Glaubens. Der Weg führte uns zunächst ins Infobüro, dort erhielten wir einen Stempel für unseren Pilgerpass, auch Jakobspilger sind Pilger in Lourdes. Wir informierten uns zunächst, ob eine deutschsprachige Messe stattfindet, was um 12 Uhr der Fall war. Wir suchten und fanden die entsprechende Kapelle. Dort hatten sich gerade mal ca. 12 – 15 Pilger versammelt um die Heilige Messe mitzufeiern. Wir wurden von eine Schwester darauf hingewiesen die Handys unbedingt auszuschalten, was wir natürlich taten. Lustig natürlich, wenn mitten in der Lesung ein Handy klingelt, und dies dem Pfarrer gehört. Er musste erst etwas unter seinem Gewand wusseln um es aus zuschalten. Nach dem Gottesdienst gingen wir zur Grotte der Heiligen Bernadette und schauten uns in Ruhe und Andacht alles an. Leider regnete es den ganzen Tag und auch die Temperaturen waren recht kühl. Etwas durchnässt kauften wir unsere Andenken und machten am Nachmittag eine längere Pause mit einem kurzen Mittagsschlaf im Hotel. Abendessen gingen wir in einem der zahlreichen Gasthäuser, das letzte Abendessen in Frankreich nochmal genießen für dieses Jahr. Auch jetzt am Abend auf dem Weg zum Heiligen Bezirk war Lourdes voller Gegensätze. Am Bahnhof kamen die ersten „Profibettler“ an, um sich über die Stadt zu verteilen und Mitleid bei den Pilgern zu erzeugen. Auch hatten sich bereits einige Pilger zur abendlichen Prozession am großen Platz eingefunden. Wir sahen das Schild des Bayerischen Pilgerbüros und reihten uns dort mit ein. Schnell kamen wir mit den Lourdespilgern aus Regensburg ins Gespräch. Die anschließende Lichterprozession mit Teilnehmern aus aller Welt war ein schönes Erlebnis am Ende unseres diesjährigen Weges. Nach einem langen Tag gingen wir zufrieden ins Bett.

Bonjour und Buen Camino