Wie bereits gestern erwaehnt wollten wir heute zum Kloster Samos, eines der aeltesten Kloester Spaniens. Da wir in einem Reisefuehrer gelesen haben, dass um 8.30 Heilige Messe ist, beschlossen wir uns bereits um 5.30 Uhr auf den Weg zu machen. Bei Dunkelheit gingen wir die Strecke ueber ca. 10 km, ab ca. 7.30 Uhr wird es erst so richtig hell hier in Spanien. Ueber uralte Pilgerwege mit verlassenen Haeusern am Wegesrand ging es in ein Tal mit einer alten Muehle. Wir kamen rechtzeitig am Kloster an, und sangen auf einer Anhoehe, das Kloster im Ruecken, den Engel des Herrn. Das Kloster war jedoch geschlossen, nur 2 Pilger die noch auf ihre Fahrraeder warteten waren hier, sie verwiesen auf den Verwalter der Herberge. Als dieser endlich kam, versuchten wir ihm klarzumachen, dass wir die heilige Messe besuchen wollten. Er nickte nur kurz und nahm uns mit ins Kloster, wo wir mit den Moenchen die Messe auf spanisch feierten. Wir waren die einzigen Gaeste. Die Messe wurde von den spanischen Moenchen gesungen. Anschliessend fuehrte uns der Verwalter noch durch den Innenhof und die Gaerten des Klosters, so erhielten wir dort auch noch einen Eindruck vom Leben im Kloster. Ausserhalb von Samos fruestueckten wir erstmal, da wir ohne etwas im Bauch heute losgegangen waren. Bei hohen Temperaturen und Sonnenschein ging es teils ueber alte steinige Pilgerwege und Strassen unseren heutigen Zielort Sarria entgegen. Auf der Strecke ueber Samos waren heute kaum Pilger zu sehen, da diese Strecke laenger und anstrengender ist als die Standartroute. In einer Bar am Weg machten wir Rast um unseren Durst zu loeschen, dabei kamen wir mit einer Australierin ins Gespraech. Um 14.30 Uhr erreichten nach ca. 25 km unsrer heutiges Ziel. Die Suche nach der Gemeindeherberge gestaltete sich schwierig. Nachdem wir diese nicht fanden kamen wir in einer privaten Herberge unter, diese liegt mitten in der Altstadt von Sarria. Wir haben nun bereits fast 200 km Wegstrecke hinter uns, aber wir sind alle noch recht fit (die anfaenglichen Blessuren sind alle wieder verheilt, und man hat sich an das Gewicht auf dem Ruecken gewoehnt), auch wenn die ein oder andere Etappe doch recht lang war. Man tifft die ungewoehnlichsten Leute auf diesem Weg, z.B trafen wir einen Masseur, der auf seinen Rucksack ein Schild traegt, auf dem steht 20 min. Massage fuer 5,00 Euro. Allerdings massiert er nur ungern Maenner, wir haben noch keine Maenner gesehen die er massiert hat. Und noch viele andere ungewoehnliche Menschen trifft man hier. Dies alles zu erzaehlen ist hier zu lang. Was der weitere Abend bringt wird sich zeigen.
Buen Camino