4. Etappe von Foncebaton nach Ponferata

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Hola HLT
In der Herberge von gestern gab es ein Lokal mit einem lustigen Wirt. Nach einem ausgiebigen Pilgermenue gestern abend, wir verstanden allerdings wieder kein Wort von dem was wir bestellten, fing es in der Nacht bereits an empfindlich kalt zu werden. Dazu stellte sich noch Regen ein. Heute morgen trauten wir unseren Augen nicht, es war windig, kalt (ca. 2 Grad) mit einem kraeftigen Schneeregen, so dass wir heute um 7.30 Uhr in unserer kompletten Regenbekleidung losgehen mussten. Unser erster markanter Punkt auf dem Weg war Cruz de Ferro, wo ein Eisernes Kreuz auf einem Holzbalken steht. Am Fusse dieses Kreuzes legen die Pilger Steine als Symbol fuer Suenden nieder. Auch wir legten jeder fuer sich seinen Stein an den Fuss des Kreuzes. Danach sangen wir wie jeden Tag den Engel des Herrn und beteten einen kurzen Morgenimpuls. Leider war von der herrlichen Aussicht die man normalerweise am Cruz de Ferro hat heute aufgrund des Schneeregens und des Nebels nichts zu sehen. Nach einigen Kilometern kamen wir in ein kleines Bergdorf namens Manjarin, man fuehlte sich ins Mittelalter zurueckversetzt. In einigen Huetten wartete man auf die Pilger mit einem Kaffee und Keksen, gegen eine kleine Spende. Sogar ein Lagerfeuer hatte man fuer die Pilger zum Aufwaermen. Kurz darauf ueberholte uns singend ein junges Maedchen, vermutlich aus Irland, nur in kurzer Hose und mit Plastikbeuteln an den Schuhen. (Wir mit unsrer Ausruestung sind vermutlich Weicheier). Der Abstieg aus ca. 1500 m Hoehe war teilweise aufgrund des Wetters und der teils morastigen Wege etwas beschwerlich, jedoch wurden wir beim Abstieg nach Molineseca auf etwa halber Strecke ueberrascht, tauchte doch aus dem dichten Nebel das Tal von der Sonne angestrahlt, herrlich in saftigen Gruen, auf. In Molineseca angekommen, machte wir in einer Bar rast. Bei einem Caffe Letche (Milchkaffe) traf man so nach und nach wieder auf die Pilger mit denen man am Abend und auf der Strecke zusammen war. Die Freundlichkeit mit der einen die Pilger auf dem Weg begegenen ist schon beindruckend. Man trifft Pilger aus allen Herren Laender von Australien bis Kanada. Nach 28 km kamen wir heute um 14.30 bei der Herberge in Ponferada an. Dort mussten wir zum erstemal an einer Herberge anstehen fuer einen Platz. In Poferada gibt es nur eine Herberge, allerdings hat dies ca. 200 Plaetze. Diesmal bekamen wir nicht zusammen ein Zimmer, sondern sind getrennt untergebracht. Eine Superherberge in der es sogar einen Masseur gibt, der Pilger mit Blasenproblemen oder Knieproblemen gegen eine kleine Spende verarztet. Eine Kapelle gibt es ebenfalls direkt neben dem Refugio. Wie sich der weitere Abend gestaltet erfahrt ihr morgen, sofern ein Internetanschluss vorhanden ist. Bilder koennen wir leider nicht immer einstellen, da oft kein Programm dafuer vorhanden ist.

Buen Camino