Hola,
Nach der großen Sommerpause geht unser Weg nun ab Sonntag den 10.10.2010 weiter. Wir wollen, so Gott will, den Rest des Jakobsweges in Deutschland schaffen. Ab Ulm wollen wir über Oberdischingen, Biberach, Kloster Reute, Ravensburg und Markdorf den Weg über 193 km bis nach Kreuzlingen in der Schweiz gehen.
Möge der Apostel Jakobus uns auf dem Weg begleiten.
Buen Camino
Archiv des Autors: gerhard
14. Etappe von Albeck nach Ulm
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Klaus war der vorerst letzte Tag auf unserem Weg gekommen. Die Reststrecke von 16,5 km bis nach Ulm lag noch vor uns. Nachdem es in der vergangenen Nacht heftige Gewitter und Regenschauer gab, war das Wetter an diesem Morgen relativ gut. Der Weg führte uns über Oberelchingen und Thalfingen nach Ulm, das wir bereits um 11:30 Uhr erreichten. Nach eínem „Cafe con Letche“ verabschiedeten wir uns von unserem Mitpilger Klaus, dieser wollte an diesem Tag noch bis Blaubeuren gehen. Wir wünschten ihm alles gute auf seinen „Camino“, viele schöne Begegnungen und er möge unsere Grüße dem Apostel Jakobus überbringen. Danach besichtigten wir noch das Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt. Die 768 Stufen hinauf zum Turm wollten wir aber nach den vielen Kilometern der Vortage uns nicht mehr antun. Am Bahnhof von Ulm hatte Edgar noch ein Erlebnis, das man in die Kategorie „Nichts ist Zufall“ einordnen kann. Er traf dort einen früheren Kompaniechef aus seiner Bundeswehrzeit in Bayreuth. Über diesen hatten wir uns auch auf dem Weg unterhalten. Mit dem Bayerticket ging es im Zug über Augsburg und Treuchtlingen zurück nach Gunzenhausen wo unser Auto stand. Um 18:30 Uhr waren wir wieder zuhause, und uns einig, das diese Tage wieder ein unvergessliches Erlebnis auf unserem Weg nach Santiago de Compostela waren. So Gott will wollen wir im Herbst den Weg über 190 km von Ulm nach Konstanz fortsetzen. Damit wären die Wege in Deutschland gelaufen und wir könnten die Wege in der Schweiz beschreiten. Wir hoffen, das sich dann der eine oder andere Pilgerkamerad wieder mit auf den Weg machen wird.
Denn der Baum schlägt wieder aus und vergisst den Winter.
Denn der Zweig blüht und fragt nicht warum.
Denn der Vogel baut sein Nest und denkt nicht an den Herbst.
Denn das Leben ist Hoffnung und Neubeginn.
E ultreia! E sus eia! Deus aia nos y Santiago! –
Weiter! Auf geht’s! Gott steh uns bei und Sankt Jakobus!
Buen Camino
13. Etappe von Giengen nach Albeck
Nach ausgiebigen Frühstück ging es um 08:30 Uhr von Giengen aus weiter. Das Wetter war an diesem Morgen im Gegensatz zu den Vortagen geradezu wieder ideal. Zunächst mussten wir einen Anstieg über viele Stufen hinauf aus der Stadt kommen. Von dort ging es nach Hürben. Dort hatte man den Camino Frances, also den spanischen Jakobsweg, in Miniatur auf Schautafeln die auf einem Rundwanderweg stehen, nachempfunden. Man kommt in Hürben auch an der Charlottenhöhle, einem beliebten Ausflugsziel vorbei. Der nächste markante Punkt den man erreicht, ist ein Wegkreuz, das sogenannte Bettelmannsgrab. Auf dem 31,5 km langen Weg nach Albeck machten wir um die Mittagszeit Rast in Setzingen, um uns etwas zu stärken. Dort kamen wir auch mit dem Bürgermeister ins Gespräch. Diese Begegnungen und Gespräche am Wegesrand sind es auch, die die Faszination dieses Weges ausmachen. Manchmal lohnt auch ein Blick zurück auf den Weg, denn diesmal sahen wir einen Pilger mit Rucksack. An einer Wegkreuzung warteten wir auf ihn, und kamen gleich mit ihm ins Gespräch. Klaus, ein Pilger aus Reutlingendorf war hier auf diesem Weg unterwegs, um sich auf seinen ganz persönlichen Weg vorzubereiten. Diesen will er im Herbst vor der eigenen Haustür beginnen und am Stück nach Santiago de Compostela pilgern. Beneitenswert, wenn man sich die Zeit nehmen kann um sich diesen Traum zu erfüllen. Es war das erstemal seit wir den Weg begannen, das wir einen Jakobspilger auf dem Weg begegneten. Da wir das gleiche Lauftempo hatten und auch so auf gleicher „Wellenlänge“ lagen, gingen wir den Rest des Tages zusammen bis nach Albeck. Dort hatten wir bereits am Vortag ein Zimmer im Gasthaus Krone, dem Geburtshaus von Robert Bosch, reserviert. Es war die einzige Übernachtungsmöglichkeit in der dortigen Ortschaft. Klaus hatte ursprünglich vor, weiter bis nach Oberelchingen zu gehen, entschloss sich aber auch in Albeck zu übernachten, so dass wir an diesem Abend noch einige gute Gespräche führen konnten und unsere Erfahrungen austauschen konnten. Auch solche Begegnungen machen den Camino aus.
Buen Camino
Ich bin bei dir an jedem neuen Morgen.
Ich bin bei dir an jedem deiner Tage.
Ich bin bei dir wenn du dich freust und du glücklich bist.
12. Etappe von Neresheim nach Giengen
Mit einem reichhaltigen Frühstück im Kloster Neresheim, das 4 Sterne Niveau hatte, begannen wir unseren 3. Tag auf unserem Weg. Um 08:45 Uhr gingen wir bei strömenden Regen den Berg vom Kloster ins Tal nach Neresheim. Von dort ging es über Auernheim, Fleinheim und Staufen nach Giengen. Wir liessen es an diesem Tag etwas langsamer angehen, nach den Strapazen des Vortages. Kurz vor Giengen verloren wir die Wegzeichen aus den Augen und kamen dadurch nicht auf dem ausgezeichneten Jakobsweg in die Stadt. Aber man kann ja fragen, und in den meisten Fällen führt ja der Weg über die Altstadt bzw. Marktplatz und Kirche. Wir kamen bereits um 14:45 Uhr in Giengen nach 20,5 km an, und machten zunächst Rast im Gasthaus „Kanne“. Dort mussten wir uns entscheiden, ob wir weiterlaufen oder bleiben. Wir machten es von der Übernachtungsmöglichkeit abhängig. Wir versuchten ein Zimmer in Hürben oder Stetten zu bekommen. Dort war entweder Ruhetag oder bereits ausgebucht. Der Weg nach Nerenstetten zur nächsten Möglichkeit wäre zu lang gewesen, wir hätten an diesen Tag wieder an die 50 km laufen müssen. Dies musste wahrlich nicht sein. So entschlossen wir uns in Giengen zu bleiben und fanden dort im Gästehaus am Oberen Tor eine gute Unterkunft, die besonders auf Pilger ausgerichtet ist. Essen gingen wir diesmal in einer Pizzeria. So konnten wir den Tag etwas gemütlicher ausklingen lassen.
Buen Camino
Wir gehen, Herr.
Oft wissen wir nicht, wohin.
Wir sind unterwegs, Herr.
Oft wissen wir nicht, wozu.
Wir sind auf der Suche, Herr.
Oft wissen wir nicht, warum.
11. Etappe von Öttingen nach Neresheim
Nach einem ausgiebigen und reichhaltigen Frühstück machten wir uns an diesem Sonntag um 08:15 Uhr auf den Weg. Edgar kaufte noch schnell bei der Bäckerei, die an diesem Sonntag geöffnet hatte, etwas für unterwegs ein. Danach gingen wir zur Jakobskirche von Öttingen, diese ist eine evangelische Kirche. Jedoch war die Kirche noch verschlossen, aber es warteten bereits 2 Frauen vor dem Eingang. Als sie uns als Pilger erkannten, kamen wir mit ihnen ins Gespräch, und mussten von unserem Weg und unseren Erfahrungen auf dem Pilgerweg berichten. Die Frauen bereiteten gerade Kaffee und Butterbrezeln vor, die es nach dem Gottesdienst in der Kirche geben sollte. Nachdem sie uns ihre wunderschöne Kirche gezeigt hatten, gaben sie uns noch Butterbrezeln mit. Schade das wir bereits gefrühstückt hatten, sonst hätten wir auch hier noch einige Kaffee bekommen und hätten sicherlich den Vormittag dort verbracht, aber der Weg muss weitergehen. Unser erstes großes Ziel für diesen Tag war Nördlingen, das wir gegen Mittag nach ca. 20 km erreichten. Am Himmel zogen sich schon viele dunkel Wolken zusammen, man hörte das Donnern schon in der Ferne. Im Ortszentrum von Nördlingen brachten die Gastwirte schon die Sachen ins Innere. Aber für ein Radler reichte es noch, bevor der Regen kam. Danach besichtigten wir die imposante St. Georgs Kirche, die von 22 mächtigen Säulen getragen wird. Am Ausgang der Kirche warteten wir bis der starke Regen etwas nachließ um von dort über die Altstadt Nördlingen zu verlassen. An diesem Tag sollte der Regen nicht mehr nachlassen. Von Nördlingen aus ging es über Albuck, Hürnheim und die Ruine Niederhaus nach Christgarten. Dort wollten wir übernachten, aber die die dortige Gastwirtschaft bietet schon seit längerer Zeit keine Gästebetten mehr an. Die nächste Unterkunft lag 12 km entfernt im Kloster Neresheim, dazwischen gab es nichts mehr. Nach fast 38 km in den Beinen und fortgeschrittener Zeit, es war schon 16:45 Uhr, mussten wir zwangsläufig weiter gehen und das Wetter war auch mehr als bescheiden. Wir versuchten von Christgarten aus wenigstens die Unterkunft zu buchen, um an diesem Tag nicht noch einmal vor dem selben Problem zu stehen. Aber zu allem Überfluss war dort kein Handyempfang. Dankenswerterweise stellte uns der Gastwirt von Christgarten sein Telefon zur Verfügung, so dass wir im Kloster Neresheim anrufen und uns ein Zimmer reservieren konnten. Auf dem Weg zum Kloster kamen wir auch noch an der Wallfahrtskapelle „Maria Buch“ vorbei, diese liegt in einem Wald versteckt. Dort hielten wir noch einmal inne um auf einem durch den ständigen Regen aufgeweichten, morastigen Weg zum Kloster Neresheim zu gehen. Dort erwartete man uns schon, und man sagte sogar in der Küche des Restaurantes bescheid, so das wir noch etwas zum Essen bekamen. An dieser Stelle möchten wir nochmals unseren Dank sagen an das Kloster Neresheim, die uns an diesem Tag noch aufnahmen. Den Abend beschlossen wir im Klosterkeller mit einigen „Kloster – Braunbieren“, wo wir noch mit einer Seminarleiterin ins Gespräch kamen. Total abgekämpft gingen wir an diesem Tag ins Bett.
Buen Camino
Unterwegs immer anhalten, wahrnehmen was ist, uns freuen an dem was wir erreicht haben,
annehmen, das nicht alles gelungen ist.
Uns Zeit gönnen, neue Kräfte schöpfen, uns neu orientieren, uns leiten lassen von dem,
was für uns wesentlich ist.
Weiter schreiten, wie es mir entspricht, in der Hoffnung, dass wir immer mehr werden,
was wir letztlich sein können.
10. Etappe von Gunzenhausen nach Öttingen
Am Samstag 8. Mai 2010 war es nun wieder soweit. Dazu fuhren wir (Edgar und Gerhard) mit dem PKW nach Gunzenhausen, um von dort unseren Camino weiter zu gehen. In Gunzenhausen zeigte der Wegweiser noch 2603 km bis nach Santiago de Compostela. Bei besten Wanderwetter, es war nicht zu warm und auch nicht zu kalt, führte uns der Weg zunächst über den Marktplatz von Gunzenhausen und von dort über die Orte Gnotzheim und Spielberg nach Heidenheim. Beim Anstieg nach Spielberg, auf dessen Anhöhe sich eine Burg befindet merkte man schon, das wir ganz schön lange nicht mehr unterwegs waren und dadurch etwas ausser Atem kamen. Auch die Last des Rucksackes mit ca. 10 kg ist man auch nicht mehr gewohnt. Aber nach einer kurzen Rast mit einer Brotzeit waren die Strapazen schnell vergessen. Über die Orte Hohentrüdingen, Hüssingen und Steinhart kamen wir schließlich nach einer Strecke von 35,5 km um 17:00 Uhr in Öttingen an. Öttingen, das ist die Ortschaft wo das „billige“ Bier (Öttinger) herkommt. (Es schmeckt aber trotzdem!). Am Ortseingang fragten wir gleich den ersten Passanten nach einer Unterkunft, die er uns empfehlen könnte. Und wir hatten Glück, das dies gleich ein Einheimischer war. Er empfahl uns den Gasthof „Rose“ und zeigte uns den Weg dorthin. Wir sollten von ihm einen schönen Gruß ausrichten, er würde uns schicken. Es klappte diesmal gleich mit der Unterkunft, das Zimmer war in Ordnung, die Wirtin freundlich und zuvorkommend und der Preis für eine Stadt wie Öttingen angemessen. Was auffällig war, das ab Gunzenhausen die Menschen in den Ortschaften gegenüber den Pilgern sehr freundlich gesinnt waren und immer wieder gerne das Gespräch suchten. Die Pilgerwege werden dort zunehmend immer mehr genutzt und wie auch die Gastwirtin berichtete kommen immer mehr Pilger und fragen nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Zum Essen gingen wir in die Ortsmitte in den Gasthof „Zum Ochsen“. Um 23:oo Uhr endete unser erster Caminotag des Jahres 2010.
Buen Camino
Mach dich bereit. Brich auf. Schau nicht zurück.
Deine Zeit ist da. Geh unbeschwert. Lass los.
Endlich, der Weg geht weiter …
Hola und Buen Camino an alle Pilger,
nachdem es im letzten Jahr aus verschiedenen Gründen leider nicht mehr möglich war den Weg hier in Deutschland fortzusetzen geht es nun endlich wieder los. Geplant ist, das wir in 5 Tagesetappen den Weg von Gunzenhausen nach Ulm ab 8. Mai weitergehen. Wer mit uns (Edgar und Gerhard) diesen Weg gehen möchte kann sich bei uns melden. Sebstverständlich werden wir auch wieder von den einzelnen Etappen hier berichten.
Ultreia und Buen Camino
Jakobspilger gestalten Weihnachtsfenster am Pfarrhaus Lahm
Die Gestaltung des Weihnachtsfensters für den 21. Dezember 2009 am Pfarrhaus in Lahm, haben wir, die Jakobspilger übernommen. Nach einem Bastelabend bei Edgar wurde das Fenster am Samstag geschmückt. Mit einem Impuls und dem Tagesevangelium vom 21.12. haben wir zusammen mit unseren Frauen das Fenster am Montag geöffnet. Erstmals nach unserer Rückkehr vom Camino im Jahr 2007 sangen wir wieder unser gemeinsames Lied von damals, den Engel des Herrn „Reinste Jungfrau“. Im Anschluss setzten wir uns noch zu einer kleinen Weihnachtsfeier im Pfarrhaus zusammen. Dort wurde zur Überraschung aller eine geschnitzte Jakobusfigur (stammt aus Südtirol) enthüllt. Sie soll als Erinnerung an unseren Camino 2007 im Pfarrhaus verbleiben. Mit gegenseitigen Weihnachtswünschen beschlossen wir diesen Abend.
Adios 2009 und Buen Camino 2010
Übrigens: Im Jahr 2010 werden sich 2 Frauen aus unserer Pfarrei auf den Weg nach Santiago de Compostela machen. Auch hierzu wünschen wir ihnen einen guten Weg. Mögen sie auch unsere Grüße an den Apostel überbringen.
9. Etappe von Kalbensteinberg nach Gunzenhausen
Nachdem wir bei den Wirtsleuten am letzten Abend angekündigt hatten, das wir an diesem Sonntag schon um 6:45 Uhr frühstücken wollten, waren wir, pünktlich wie wir nun mal sind, im Frühstücksraum. Die Zeit war für einen Sonntag doch wohl etwas ungewöhnlich und unchristlich früh, denn unser Frühstück war noch nicht fertig. Aber die Gastwirtin war sehr bemüht uns schnellstmöglich ein Frühstück vom feinsten zu zaubern. Die Gastwirtschaft in Kalbensteinberg können wir jederzeit bestens empfehlen. Die Gastwirte berichteten von einem verstärkten Interesse am Jakobsweg und das schon einige Pilger bei ihnen übernachteten. Ein Pilger der vor 2 Tagen dort war, wollte bis nach Santiago an einem Stück gehen. Dieser ist schon zu beneiden, sich diese Zeit nehmen zu können. Bei herrlichsten Wetter machten wir uns nach dem ausgiebigen Frühstück auf den Weg nach Gunzenhausen. Dies sollte vorerst das letzte Ziel dieses verlängerten Wochenendes sein. Leider konnten wir an diesem Tag nicht weiter als diese 15 km gehen, da es nach Gunzenhausen keine Möglichkeit für eine Rückkehr nach Forchheim mit dem Zug gegeben hätte. Dort stand ja schließlich unser Auto. Die Zugverbindung hatte uns freundlicherweise die Gastwirtin aus dem Internet ausgedruckt, so das wir verschiedene Rückfahrmöglichkeiten hatten. Bereits um 11:00 Uhr waren wir in Gunzenhausen und konnten von dort mit dem Zug über Ansbach und Nürnberg, wo wir umsteigen mussten, nach Forchheim fahren. Im Zug und in Nürnberg war jede Menge los, da an diesem Tag der „Club“ in die Bundesliga aufsteigen wollte. (Was aber noch nicht gelang!) Am späten Nachmittag waren wir wieder in der Heimat und die „Pilgertage“ waren leider schon wieder vorbei. Aber es wird, so Gott will, eine Fortsetzung geben. Die Planungen für den Herbst laufen bereits.
Möge der Weg dir freundlich entgegenkommen,
der Wind niemals gegen dich stehen,
Sonnenschein dein Gesicht bräunen,
Wärme dich erfüllen.
Der Regen möge deine Felder tränken,
und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich schützend in seiner großen Hand.
E ultreia! E sus eia! Deus aia nos y Santiago! –
Weiter! Auf geht’s! Gott steh uns bei und Sankt Jakobus!
8. Etappe von Schwabach nach Kalbensteinberg
Bereits recht früh am Morgen machten wir uns heute auf den Weg, der uns von Schwabach nach Kalbensteinberg führen sollte. Unser Vermieter schlief zu dieser Zeit noch. Zunächst mussten wir von unserem Quartier aus wieder auf den Camino gelangen, da wir ja gestern noch quer durch die Stadt zu unserem Quartier mussten. Auf dem Weg dorthin machten wir an einer Bäckerei Rast um zu frühstücken. Fast schon das Ritual wie in Spanien, mit einem Cafe con Letche (Milchkaffe) nach dem losgehen zu beginnen. Ab Schwabach ist der Weg (Pfälzischer Jakobsweg) hervorragend ausgeschildert, so das man sich, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, nicht mehr verlaufen kann. Bei herrlichsten Sommerwetter und Temperaturen um die 25 Grad führte uns der Weg über Abenberg, wo wir die dortige Jakobskirche besuchten, und einige kleinere Dörfer über ca. 30 km nach Kalbensteinberg. Ein wunderschönes Dorf, das schon mehrere Auszeichnungen erhalten hat. Dort angekommen, waren wir am frühen Nachmittag noch recht unschlüssig, ob wir weitergehen sollten oder bleiben. Nach einem oder auch zwei kühlen Radler im Biergarten der dortigen Gastwirtschaft entschlossen wir uns dort zu Übernachten. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir im Biergarten und verfolgten dort mit einigen anderen Gästen den letzten Bundesligaspieltag. Ein älteres Ehepaar setzte sich noch zu uns, und es begann eine rege Unterhaltung. Am Ende stellte sich heraus, das diese Onkel und Tante vom letzten „Gockelwirt“, Hubert Zapf waren. Wie klein die Welt doch ist und nichts ist Zufall. Den Tag beendeten wir in der Gaststube bei einer netten Unterhaltung mit den Inhabern der Gastwirtschaft. Um 23:00 Uhr gingen wir ziemlich Müde zu Bett.
Herr, wir fragen jeden Tag: Was wird uns das Leben bringen?
Doch wir haben keine Macht, jedes Dunkel zu durchdringen.
Lass uns Jesu Wort auf Erden wie ein Licht im Dunkel werden.
Herr, wir fragen immerzu: Wie soll es wohl weitergehen?
Woher nehmen wir den Mut, unser Leben zu bestehen?
Lass uns Kraft im Glauben finden, alle Angst zu überwinden.
Wo ist einer, der uns liebt? Wo ist einer, den wir fragen?
Niemand kann für sich allein Trauer, Angst und Freude tragen.
Herr, lass uns nicht übersehen, dass noch Menschen mit uns gehen.