11. Etappe von Öttingen nach Neresheim

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Nach einem ausgiebigen und reichhaltigen Frühstück machten wir uns an diesem Sonntag um 08:15 Uhr auf den Weg. Edgar kaufte noch schnell bei der Bäckerei, die an diesem Sonntag geöffnet hatte, etwas für unterwegs ein. Danach gingen wir zur Jakobskirche von Öttingen, diese ist eine evangelische Kirche. Jedoch war die Kirche noch verschlossen, aber es warteten bereits 2 Frauen vor dem Eingang. Als sie uns als Pilger erkannten, kamen wir mit ihnen ins Gespräch, und mussten von unserem Weg und unseren Erfahrungen auf dem Pilgerweg berichten. Die Frauen bereiteten gerade Kaffee und Butterbrezeln vor, die es nach dem Gottesdienst in der Kirche geben sollte. Nachdem sie uns ihre wunderschöne Kirche gezeigt hatten, gaben sie uns noch Butterbrezeln mit. Schade das wir bereits gefrühstückt hatten, sonst hätten wir auch hier noch einige Kaffee bekommen und hätten sicherlich den Vormittag dort verbracht, aber der Weg muss weitergehen. Unser erstes großes Ziel für diesen Tag war Nördlingen, das wir gegen Mittag nach ca. 20 km erreichten. Am Himmel zogen sich schon viele dunkel Wolken zusammen, man hörte das Donnern schon in der Ferne. Im Ortszentrum von Nördlingen brachten die Gastwirte schon die Sachen ins Innere. Aber für ein Radler reichte es noch, bevor der Regen kam. Danach besichtigten wir die imposante St. Georgs Kirche, die von 22 mächtigen Säulen getragen wird. Am Ausgang der Kirche warteten wir bis der starke Regen etwas nachließ um von dort über die Altstadt Nördlingen zu verlassen. An diesem Tag sollte der Regen nicht mehr nachlassen. Von Nördlingen aus ging es über Albuck, Hürnheim und die Ruine Niederhaus nach Christgarten. Dort wollten wir übernachten, aber die die dortige Gastwirtschaft bietet schon seit längerer Zeit keine Gästebetten mehr an. Die nächste Unterkunft lag 12 km entfernt im Kloster Neresheim, dazwischen gab es nichts mehr. Nach fast 38 km in den Beinen und fortgeschrittener Zeit, es war schon 16:45 Uhr, mussten wir zwangsläufig weiter gehen und das Wetter war auch mehr als bescheiden. Wir versuchten von Christgarten aus wenigstens die Unterkunft zu buchen, um an diesem Tag nicht noch einmal vor dem selben Problem zu stehen. Aber zu allem Überfluss war dort kein Handyempfang. Dankenswerterweise stellte uns der Gastwirt von Christgarten sein Telefon zur Verfügung, so dass wir im Kloster Neresheim anrufen und uns ein Zimmer reservieren konnten. Auf dem Weg zum Kloster kamen wir auch noch an der Wallfahrtskapelle „Maria Buch“ vorbei, diese liegt in einem Wald versteckt. Dort hielten wir noch einmal inne um auf einem durch den ständigen Regen aufgeweichten, morastigen Weg zum Kloster Neresheim zu gehen. Dort erwartete man uns schon, und man sagte sogar in der Küche des Restaurantes bescheid, so das wir noch etwas zum Essen bekamen. An dieser Stelle möchten wir nochmals unseren Dank sagen an das Kloster Neresheim, die uns an diesem Tag noch aufnahmen. Den Abend beschlossen wir im Klosterkeller mit einigen „Kloster – Braunbieren“, wo wir noch mit einer Seminarleiterin ins Gespräch kamen. Total abgekämpft gingen wir an diesem Tag ins Bett.

Buen Camino

Unterwegs immer anhalten, wahrnehmen was ist, uns freuen an dem was wir erreicht haben,
annehmen, das nicht alles gelungen ist.
Uns Zeit gönnen, neue Kräfte schöpfen, uns neu orientieren, uns leiten lassen von dem,
was für uns wesentlich ist.
Weiter schreiten, wie es mir entspricht, in der Hoffnung, dass wir immer mehr werden,
was wir letztlich sein können.