Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Klaus war der vorerst letzte Tag auf unserem Weg gekommen. Die Reststrecke von 16,5 km bis nach Ulm lag noch vor uns. Nachdem es in der vergangenen Nacht heftige Gewitter und Regenschauer gab, war das Wetter an diesem Morgen relativ gut. Der Weg führte uns über Oberelchingen und Thalfingen nach Ulm, das wir bereits um 11:30 Uhr erreichten. Nach eínem „Cafe con Letche“ verabschiedeten wir uns von unserem Mitpilger Klaus, dieser wollte an diesem Tag noch bis Blaubeuren gehen. Wir wünschten ihm alles gute auf seinen „Camino“, viele schöne Begegnungen und er möge unsere Grüße dem Apostel Jakobus überbringen. Danach besichtigten wir noch das Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt. Die 768 Stufen hinauf zum Turm wollten wir aber nach den vielen Kilometern der Vortage uns nicht mehr antun. Am Bahnhof von Ulm hatte Edgar noch ein Erlebnis, das man in die Kategorie „Nichts ist Zufall“ einordnen kann. Er traf dort einen früheren Kompaniechef aus seiner Bundeswehrzeit in Bayreuth. Über diesen hatten wir uns auch auf dem Weg unterhalten. Mit dem Bayerticket ging es im Zug über Augsburg und Treuchtlingen zurück nach Gunzenhausen wo unser Auto stand. Um 18:30 Uhr waren wir wieder zuhause, und uns einig, das diese Tage wieder ein unvergessliches Erlebnis auf unserem Weg nach Santiago de Compostela waren. So Gott will wollen wir im Herbst den Weg über 190 km von Ulm nach Konstanz fortsetzen. Damit wären die Wege in Deutschland gelaufen und wir könnten die Wege in der Schweiz beschreiten. Wir hoffen, das sich dann der eine oder andere Pilgerkamerad wieder mit auf den Weg machen wird.
Denn der Baum schlägt wieder aus und vergisst den Winter.
Denn der Zweig blüht und fragt nicht warum.
Denn der Vogel baut sein Nest und denkt nicht an den Herbst.
Denn das Leben ist Hoffnung und Neubeginn.
E ultreia! E sus eia! Deus aia nos y Santiago! –
Weiter! Auf geht’s! Gott steh uns bei und Sankt Jakobus!
Buen Camino