13. Etappe von Monte Gozo nach Santiago de Compostella

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Hola HLT

Nachdem gestern nacht noch ein starkes Gewitter in Monte Gozo war, liefen wir heute morgen dem Ziel unserer Pilgerreise entgegen. Das Fruehstueck machten wir noch oben im Pilgerzentrum von Monte Gozo. Auf einer leicht abfallenden Strasse fuehrte uns der Weg schliesslich an die Satdtgrenze von Santiago, wo wir unser Morgengebet mit dem Engel des Herrn abhielten. Der restliche Weg fuehrte von da ab durch die Stadt. Nach ca. 1 Stunde sahen wir die Tuerme der Kathedrale. Da wir sehr frueh am Morgen ankamen, waren noch sehr wenig Pilger in der Kathedrale, und so konnten wir uns in aller Ruhe alles ansehen. Jeder konnte seine Gedanken schweifen lassen und fuer sich sein. Ein gutes Gefuehl am Ende dieses langen Pilgerweges. Im Pilgerbuero konnten wir dann unsere Pilgerurkunde, die Compostella abholen. Diese bekommt man wenn man die letzten 100 km nach Santiago zu Fuss zurueckgelegt hat. Auf dem Platz vor der Kathedrale trafen nach und nach die Pilger ein. Viele von ihnen waren uns in den letzten Tagen auf dem Weg begegnet, und man hat ein herzliches Verhaeltniss untereinander. Man beglueckwuenschte sich gegenseitig mit einem Haendedruck oder einer Umarmung. Einfach ein Superfeeling. Im Anschluss hatten wir jedoch noch ziemlich Hektik. Wir wollten eine Pilgerherberge suchen, und bekamen die Auskunft, das in einem Kloster mit Priesterseminar einige Plaetze seien. So machten wir uns auf den Weg dorthin, als wir ankamen war diese jedoch geschlossen. Eine Pilgerin gab uns den Tipp wir sollten es in der Herberge Acuario versuchen. Der Weg dorthin war jedoch abenteuerlich, bei unseren spanischkenntnissen, und sehr weit vom Stadtzentrum entfernt. Wir kamen dort gegen 11.00 Uhr an, die Pilgermesse beginnt aber schon um 12.00 Uhr. Die Herberge hat 52 Plaetze und nur einen grossen Schlafsaal. Der ein oder andere sehnt sich schon nach einem besseren Schlafplatz. Nachdem wir die Herberge bezogen hatten machten wir uns schnellen Schrittes auf den Weg, und erreichten gerade noch rechtzeitig die Messe, jedoch ein Sitzplatz war nicht mehr zu bekommen. Die Kathedrale war voll von Pilgern. Das grosse Weihrauchfass konnte leider nicht geschwenkt werden, da vor einigen Tagen das Seil gerissen ist. Man sagte uns, das man nicht wuesste wie lange die Reperatur dauern wuerde. Die Messe war trozdem schoen und feierlich. Im Anschluss umarmte jeder von uns noch die Figur des heiligen Jakobus, wie es ein alter Pilgerbrauch ist. Nach dem Gottesdienst gingen wir mit einigen Mitpilgern Mittagessen. Brigitte aus Pretzfeld, die uns die letzten Tage begleitete, verabschiedete sich danach von uns, sie laeuft noch mit anderen Mitpilgern nach Finisterre. Auch wir werden uns morgen auf den weg nach Finisterre machen, allerdings nicht zu Fuss sondern mit dem Bus. Dort wollen wir im Meer baden (ca. 8 Grad Wasseremperatur, brrr.) und einen Teil unserer Pilgerkleidung verbrennen. Man sagte uns, das wir mit dem Erhalt der Pilgerurkunde, der Compostella kein Pilger mehr ist, sondern Tourist. Somit sind wir ab heute alle Touristen. Wir fuehlen uns aber noch als Pilger, und werden es bis zur Heimkehr in die Heimat bleiben. Jetzt sind wir noch im Innenbereich der Stadt mit seinen vielen Bars und Geschaeften. Hier trifft man sicherlich noch den ein oder anderen Mitpilger und kann sich ueber den weg unterhalten. Bis bald.

Buen Camino