Hola HLT
Nachdem wir gestern recht gut auf unserem Matrazenlager geschlafen hatten starteten wir heute morgen gegen 7.15 Uhr. Bei bewoelkten Himmel liefen wir los, unterwegs wurde es waermer und waermer und man hatte ab 10.00 Uhr strahlend blauen Himmel und Sonnenschein. Waer haette das nach dem Sauwetter von gestern gedacht. Das Wetter hier ist wie das Leben und der Weg, ein staendiges auf und ab. An Wegesrand begannen wir mit unsrem Morgenimpuls. Da der Tag so wunderbar war, und wir wieder alle recht fit waren, entschlossen wir uns entgegen unserer urspruenglichen Planung bis nach Monte Gozo zu laufen. Die Wegstrecke betraegt ca. 34 km, was uns schon einiges abverlangte. Auf dem Weg kam man in ein kleines Dorf namens Lavacollo, hier reinigt sich der Pilger im Fluss, um sauber nach Santiago zukommen. Der Fluss ist leider nicht ganz so sauber, so das wir uns mehr oder weniger symbolisch, der eine mehr, der eine weniger mit Wasser aus dem Fluss reinigten. Unterwegs trafen wir heute auch auf die von einigen sehnsuechtig erwartete Brasilianerin (Heiratswillig). Leider war sie schon nach kurzer Zeit wieder verschwunden. (Man konnte nicht mit ihr Schritt halten!) Nach einigen kurzen Rastpausen kamen wir unserem heutigen Ziel naeher, das wir schliesslich gegen 16.30 Uhr erreichten. Der Ort Monte Gozo liegt auf einem Berg und ist nur ca. 4 km von der Stadtgrenze von Santiago entfernt, man kann schon von weiten die Stadt erkennen. Der Berg wird auch der Berg der Freude genannt, da man von dort wie schon erwaehnt das Ziel erkennen kann. Durch das diesige Wetter kann man die Kathedrale leider nicht erkennen. Wir sind hier in einem riesigen Pilgerzentrum untergebracht. Es kann ueber 800 Pilger aufnehmen. Die Zimmer sind als 8 Bettzimmer unterteilt. Aber zur Zeit ist noch nicht ganz so viel los. Dieses Pilgerzentrum besuchte im Jahr 2004, anlaesslich des heiligen Jahres, Papst Johannes Paul II. Davon zeugt auf dem Berg ein riesiges Monument, das an den Besuch des Papstes als Pilger erinnern soll. Wir haben nun bis jetzt schon ueber 300 km zu Fuss zurueckgelegt, und werden morgen vormittag unser Ziel erreichen. Jetzt wo man sich ans laufen mit dem Rucksack gewoehnt hat geht unser Pilgerweg bald zu Ende. Man hat jetzt das Gefuehl, man moechte immer weiter laufen auf diesem Weg. Er hat eine ungewoehnliche Anziehung auf uns und die anderen Pilger. Mal sehen wie das Gefuehl ist, wenn wir morgen in Santiago ankommen, wir hoffen wir haben schoenes Wetter. Leider ist die Sonne schon wieder verschwunden und es beginnt sich zu bewoelken. So jetzt gehen wir Abendessen und anschliessend unterhalten wir uns sicherlich noch mit anderen Pilgern aus aller Welt. Das macht diesen Weg auch mit so faszinierend.
Buen Camino