43. Etappe von Le Pin nach Faramans

 

Nach einer herrlichen ruhigen und erholsamen Nacht holte uns Roland schon um 6.30 Uhr zum Frühstück in die Wohnung. Dort machten wir bei Weißbrot, Marmelde und einen Kaffee au lait ein typisch französisches Frühstück, bei dem wir uns wieder sehr angeregt unterhielten. Rolands Frau war leider nicht mit aufgestanden, und so verabschiedeten wir uns von ihm herzlich. Eine wunderschöne Herberge, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Bei herrlichsten Wetter gingen wir wie die Tage vorher Bergauf und Bergab, aber so extreme Steigungen waren nicht dabei. Unterwegs trafen wir eine größere französische Pilgergruppe aber wie so oft ist die Sprache unsere Grenze. So ging es recht ereignislos die 35 km unserem Ziel Faramans entgegen. Aber solche Pilgertage sind auch recht schön. Unterwegs besuchten wir heute einige Kirchen, die offen waren. Dort beteten wir unseren täglichen Impuls und auch unser Lied „Reinste Jungfrau“ durfte dabei nicht fehlen. Am späten Nachmittag erreichten wir schließlich unser Ziel Faramans. Auf dem Weg dorthin begegneten wir zwei deutschsprachige Pilger. Es war wieder wohltuend mit ihnen zu unterhalten. Es waren Silvia aus Genf und Hans aus München, beide gingen seit ein paar Tagen zusammen den Weg. Leider trennten sich unsere Wege gleich wieder, da unsere Unterkunft oben auf einer Anhöhe etwas außerhalb lag. Dort angekommen waren sie wieder da, unsere sprachlichen Grenzen. Diesmal sprachen unsere Gastgeber im Gite Bernard Gilibert  weder englisch noch deutsch, nur französisch. Die Grenze deiner Sprachen sind die Grenzen deiner Welt. Aber irgendwie kommen wir mit Händen und Füßen zu recht. Begrüßt wurden wir wieder mit einem kühlen Bier, das wir uns unter der Laube schmecken ließen. Es war ein herrliches Anwesen, wie bei richtigen herrschaftlichen französischer Adel. Wir dachten, wir sollten für den nächsten Tag möglichst frühzeitig unsere Unterkunft buchen. Und so sollten unser Gastgeber anrufen, leider war bei 5 herausgesuchten Herbergen keine Unterkunft möglich, so das wir unsere Etappenplanung kurzfristig ändern mussten. Schließlich konnten sie uns eine Hütte auf dem Campingplatz in Clonas reservieren. Das wäre geschafft dachten wir, aber durch diesen Umstand mussten wir auch am nächsten Tag wieder 36 km gehen. Aber so ist das halt. Verpflegen mussten wir uns an diesem Abend selbst, so gab es heute halt mal Käse, Hartwurst und Weißbrot. Jedoch gönnten wir uns 2 Flaschen vom guten Rotwein unserer Gastgeber, diesen hatte er in seinem gut sortierten Weinkeller gebunkert. Ein feines Tröpfchen zum einfachen Mahl. Wir saßen bei herrlich warmen Sommertemperaturen noch lange unter der Laube im Garten und gingen gegen 22:30 Uhr schlafen.

Bonjour und Buen Camino