Schon recht früh an diesem sonnigen Tag machten wir uns auf den Weg. Zunächst genossen wir unser Frühstück noch in der Campinghütte, brachten den Abfall weg und räumten auf, man will ja kein Chaos als Pilger hinterlassen. Zum Anfang des Tages ging es erst mal verhältnismäßig flach dahin bis nach Les Abrets. Dort setzten wir uns in ein Straßencafe und ließen uns einen Milchkaffe schmecken, schauten dem Treiben der Stadt zu. Auch wurden wir wieder von Franzosen auf den Pilgerweg angesprochen, aber die Kommunikation war wie immer äußerst schwierig, doch mit Händen, Füßen und einem Sprachgewirr aus französisch, englisch und deutsch ging es immer wieder. Ab Les Abrets ging es dann wieder bergauf und es wurde wieder ein anstrengender Pilgertag. Aber so ist das eben. Heute waren am Weg einige Kirchen, die auch offen waren, und wir nahmen die Gelegenheit war diese zu besuchen. Unser Mittagessen nahmen wir auf den Stufen der Kirche in Valencogne ein. So gingen wir die heutige Strecke von 30 km nach Le Pin. Dort waren wir am frühen Nachmittag angekommen. Ein Besuch der dortigen Kirche, Wasser und Brot einkaufen und einen Abstecher in ein Cafe. Dort wollten wir mal ein Eis essen gehen. Aber das richtige Wort für Speiseeis hatten wir gerade nicht parat. Zum Glück bekam eine anwesende Frau das mit und holte ihren Mann zu Hilfe. Dieser konnte etwas Deutsch, er stammte aus dem Elsaß, und konnte der Bedienung dann sagen, das wir ein Eis essen möchten. Zunächst hatten wir dann erst mal eine schöne Unterhaltung mit den beiden. Es stellte sich heraus, das auch sie auf dem Jakobsweg sind und auch in Le Pin übernachten wollten Jedoch waren sie leider nicht in der gleichen Unterkunft. Ein Stück gingen wir noch miteinander und unterhielten uns über alles mögliche. Auch das ist der Weg.Man trifft sich, ist sich sympatisch und muss sich wieder trennen. Schließlich kamen wir am späten Nachmittag bei unserer heutigen Unterkunft an. Diese hatten wir vom Campingplatz aus schon am Vortag bei Roland und Elisabeth Meunier reservieren lassen. Es war ein herzlicher Empfang. Wir tranken zusammen erstmal ein Bier und unterhielten uns. Roland konnte etwas Deutsch. Dies hatte er beim Militär in Deutschland und von den vielen Pilgern, die bei ihm vorbeikommen gelernt. Ein herrlicher Spätnachmittag. Wir setzten uns nach dem Duschen noch in seinen schönen Garten und wurden schon bald zum Essen gebeten. Was uns dort erwartete kann man kaum beschreiben. Es wurde uns ein wunderbares Menü gezaubert, an das wir noch lange zurückdenken werden. Einfach Essen wie Gott in Frankreich. Wir saßen bei einer Flasche Rotwein noch lange beisammen und erzählten Pilgergeschichten. Gegen 22:30 Uhr gingen wir müde von diesem anstrengenden Tag zu Bett.
Bonjour und Buen Camino