41. Etappe von Montagnin/Cremot nach St. Genix sur Guiers


Nach einer eher unruhigen Nacht, das Wasser des Mühlgrabens machte doch eine etwas größere Geräuschkulisse standen wir recht früh auf. Wir bemühten uns die anderen Pilger, Ulla, Elke und Luise, die noch länger schlafen wollten möglichst nicht zu wecken, was aber nicht gelang. So kam es, das sie ebenfalls aufstanden und mit uns frühstückten. Es waren noch herrliche Gespräche am frühen Morgen, am liebsten wäre man noch geblieben. Der Gesprächsstoff wäre jedenfalls nicht ausgegangen. Aber einmal muss es wieder weitergehen. So verabschiedeten wir uns voneinander und tauschten die Mailadressen aus, mit dem versprechen mal zu schreiben. Paul wollte an diesem Tag mit uns bis zu seinem Ziel nach St. Maurice de Rotherens gehen, und wir hatten uns als ehrgeiziges Ziel St. Genix sur Guiers gesetzt. Es war eine Strecke über 36 km, allein, das wäre noch nicht außergewöhnlich gewesen, hatten wir doch solche Streckenlängen schon des öfteren bewältigt. Was hier erschwerend hinzukam, das man einen Höhenunterschied von 230 m auf über 851 m der über 12 km am Stück stetig bergauf führte. Dies ging schon an die Schmerzgrenze, aber auch das ist der Camino. Nach einem schönen Tag mit lieben Pilgern kommen wieder steinigere Zeiten die einem alles abverlangen. Bei wiederum herrlichen Wetter ging es zunächst durch Weinberge hinauf zur Chapelle Saint Romain, von der man einen grandiosen Blick ins Rhonetal hat. Dort machten wir unsere erste Rast des Tages. Von dort ging es auf einem schmalen Pfad steil bergab hinunter ins Tal. Ohne Stöcke ist der Weg teilweise lebensgefährlich. Zudem wurden wir noch von einigen Mücken bearbeitet. Von da an ging es wie schon beschrieben stetig bergauf. Oben am höchsten Punkt angekommen war man schon froh das überstanden zu haben. Nachdem wir das schlimmste überstanden hatten gönnten wir uns eine längere Rast auf einem Stohballen, wo wir uns kräftig stärkten. Nachdem wir am frühen Nachmittag in St. Maurice de Rotherens ankamen, verabschiedeten wir uns von Paul und wünschten ihm für seinen weiteren Weg alles Gute. Wir hatten noch ca. 9 km vor uns. Auch da ging es nochmal bergauf – bergab. Glücklich diese schwere Etappe geschafft zu haben kamen wir in St. Genix sur Guiers am späten Nachmittag an. Dort hatten wir uns am Vortag auf dem Campingplatz eine Hütte reservieren lassen. Eine wunderschöne Unterkunft, mit allem was man braucht. Zunächst mal haben wir geduscht und im benachbarten Supermarkt eingekauft. Zu unserer Überraschung stand am Nebenzelt plötzlich Luise mit ihrem Rollstuhl und wollte auch auf dem Campingplatz übernachten. Was für eine schöne Überraschung. Nach dem Essen setzten wir uns noch lange zusammen und tauschten bei mehreren „Vin Rouge“ Geschichten aus. Auch solche Überraschungen hält der Weg bereit. Vom Campingplatz aus ließen wir unsere Unterkunft für den nächsten Tag reservieren, und verabschiedeten uns von Luise. Sie wollte am nächsten Morgen etwas länger schlafen. Müde von einem langen anstrengenden Tag gingen wir in unsere Betten.
Bonjour und Buen Camino