Nach einer ruhigen Nacht erwartete uns am Morgen schon ein hervorragendes Frühstück. Auch hier wurden wir wieder bestens bewirtet. Zum Abschied machten wir noch ein Foto mit unseren Gastgebern. So viel Vertrauen wie hier hatten wir bis dato noch nicht erlebt auf diesem Weg und dies sollte uns immer in Erinnerung bleiben. Bei sonnigen Wetter, die Temperaturen waren allerdings frostig kalt, machten wir uns auf den Weg. Dieser sollte uns heute zunächst nach Lausanne führen, wo wir eine Entscheidung treffen mussten Weitergehen auf der Schweizer Seite des Sees oder mit dem Schiff über den See nach Evian und auf der französischen Seite weitergehen. Wir entschieden uns für die abenteuerlichere Route auf der französischen Seite. Aber zunächst mussten wir ca. 20 km zurücklegen bis Lausanne, wo wir gegen Mittag ankamen. Dort hatte man zunächst einen herrlichen Blick auf den Genfer See und wir besichtigten die dortige Kathedrale. Dann führte uns der Weg über eine Stund durch die Stadt hinunter zum See. Durch die Städte ist das gehen eher unangenehm, aber man wird ab und zu als Pilger auf den Weg von Menschen angesprochen, die auch schon auf dem Weg waren und man kann seine Erfahrungen austauschen. An der Anlegestelle im Stadtteil Ouchy kauften wir unsere Karte für die Überfahrt und genossen bei einem Eis den herrlichen Tag am See. Die Überfahrt nach Evian dauerte etwa 20 Minuten. Nun waren wir schon in Frankreich. Allerdings traten dort schon die ersten Probleme beim finden des Weges auf. Die Wegzeichen waren nicht mehr so deutlich und in der Häufigkeit wie in der Schweiz zu sehen, so das wir zunächst einen teilen Berg hochgingen und uns dabei verliefen. Also fragten wir nach dem Weg, aber die Sprache war schon wieder das Hindernis. Plötzlich hielt ein uralter Kübelwagen neben uns, der Mann wollte uns den Weg erklären, aber wir verstanden kein Wort. Kurzerhand stellte er unsere Rucksäcke in seinen Wagen und brachte uns wieder auf den Weg zurück. Beim Fahren stellten wir fest, das wir den Berg gar nicht hoch gemusst hätten, wir hatten einen ganz schönen Umweg schon gelaufen. Der freundliche Franzose wollte uns sogar bis nach Amphion, unserem heutigen Tagesziel fahren, was wir allerdings ablehnten, denn der Weg will gelaufen werden, auch wenn wir heute schon den ein oder anderen Umweg gelaufen waren. In Amphion angekommen machten wir uns auf Herbergssuche, aber heute war leider nichts zu finden. Bei den beiden Herbergen die es dort gab war keiner da bzw. hatten dies noch nicht geöffnet, es war wohl noch zu früh im Jahr. Also beschlossen wir einen Campingplatz zu suchen. Wir hatten ja diesmal vorsichtshalber ein Zelt dabei. Auch die Suche nach einem Campingplatz gestaltete sich schwierig, die meisten hatten noch nicht geöffnet. Nach langen suchen fanden wir jedoch einen Campingplatz, wo wir unser kleines Zelt aufschlugen. Allerdings hatten wir keine Isomatten dabei. Also zum Supermarkrt und welche kaufen. Dazu kauften wir jeder noch eine Flasche Wein. Die Verkäuferin an der Kasse musste schon schmunzeln bei diesm Anblick. 2 Männer, jeder eine Isomatte und eine Flasche Rotwein. Was die wohl gedacht hat? Nach einem Picknick gingen wir schlafen. Die Nacht war schon recht „frisch“ im Zelt. Eng war es auch aufgrund des Gepäckes, das wir mit im Zelt hatten und von der Zeltplane tropfte es wie in einer Tropfsteinhöhle. Was will man von einem Zelt für 16,99 Euro auch erwarten. Um 5:00 Uhr früh nach einer eher unruhigen Nacht mit wenig Schlaf hatten wir genug und packten zusammen. Auch das war eine Pilgererfahrung die man machen muss.
Bonjour und Buen Camino