82. Etappe von Lorca nach Los Arcos

DSC00982~1Steffi und ihre Freunde waren gestern nicht mehr gekommen. Schade das man sich nicht mehr getroffen hat. Heute gab es in der Unterkunft kein Frühstück, so musste man sich mal wieder selbst versorgen. Man hatte ja immer genügend im Rucksack. Einen Kaffeeautomaten gab es in der Unterkunft. Ein Blick nach draußen und schon war umziehen angesagt. Es waren tiefhängende Wolken zu sehen und es begann schon leicht zu regnen. Als vorsichtshalber Regenkleidung. Es sollte ein durchwachsener Regentag mit viel Wind werden. Der Weg von Lorca nach Los Arcos war relativ flach und man sah den Weg wie eine Schlange vor sich. Man sah schon in der Ferne viele Pilger auf dem Weg. Manchen kam man näher, andere entfernten sich, je nach Tempo. Die Wege waren richtig matschig und nicht immer angenehm zu gehen. Die Unterkunft in Los Arcos hatte Henri am Tag zuvor für uns,Tom und sich telefonisch reserviert. Er sagte das die dort deutsch sprachen und ihn schlecht verstanden hätten. Am frühen Nachmittag kamen wir nach einem ereignislosen Tag, auch diese Tage gibt es, in Los Arcos an. Nach einiger Zeit durch die Stadt fanden wir unsere Herberge, die Casa Austria – die österreichische Herberge. Tom war wie immer schneller wie wir und war schon da. Wir meldeten uns an und sagten, das uns Henri der Franzose angemeldet hätte. Da wurde die Hospitalera etwas leicht verstimmt. Sie hatte sich beim telefonat mit Henri auf französisch abgekämpft und wir sprechen deutsch. Ich sagte noch so im Spaß, wir haben bewusst einen Franzosen anrufen lassen, den wir würden ja kein österreichisch sprechen. Da musste sie selber lachen. Man merkte schon den den österreichischen Einschlag der Herberge. So gab es für das Frühstück eine Spielkarte als Bon. Halt ein “Pickerl” sagte ich. Da musste sie schon wieder lachen. Die Herberge war recht urig und orginell eingerichtet. Sowohl was die Zimmer und auch die Sanitäranlagen betraf. So eine Herberge hatten wir seit unseren Weg 2007 nicht mehr gesehen. Aber es war richtig schön und man fühlte sich dort wohl, was auch der Verdienst der dortigen freiwilligen Helfer war. Auch heute musste man als erstes seine Kleidung trocknen. Zwischenzeitlich war auch Henri gekommen. Die Herberge war zwischenzeitlich komplett voll und viele standen noch an um sich einzuquardieren. In der langen Schlange stand auch Karin aus Oberösterreich. Als sie mich sah fiel sie mir um den Hals. Wir freuten uns mit Tränen in den Augen über das wiedersehen. Karin war zwischenzeitlich einige Tage mit Antonia und Martina unterwegs. Antonia und Martina hatten wir auch schon einige male getroffen, waren aber noch nicht ins Gespräch gekommen. Das war heute etwas anders. Die drei waren zusammen mit Costa und Eva mit den Taxi nach Los Arcos gekommen, da sie in Lorca keinen Schlafplatz bekamen. Bis dorthin waren sie gelaufen. Morgen mussten sie sich also mit dem Taxi wieder zurückfahren lassen, um von dort weiterzugehen. Wir verabredeten uns zum Pilgergottesdienst in der Kathedrale in Los Arcos und anschließend zum Abendessen in einem Lokal. Edgar und Antonia reservierten dort Plätze für den Abend. Für uns war es ja schon der letzte Abend auf unseren diesjährigen Weg. Morgen sollte es nach Logrono gehen und von dort weiter, dazu aber später. Es wurde ein richtig emotionaler Abend. Alle lagen irgendwie auf der selben Wellenlänge und mit allen konnte man sich richtig gut unterhalten. Wir aßen und tranken richtig gut und die Zeit verging viel zu schnell. Man hätte sich noch soviel zu erzählen gehabt. Leider mussten wir zurück in die Herberge, denn diese schließt um 22.00 Uhr. Schade, aber nichts ist Zufall und vielleicht trifft man sich ja wieder einmal. Ein wunderschöner Abend mit wunderbaren Menschen ging zu Ende.

Hola und Buen Camino