50. Etappe von Monistrol de Allier nach Chanaleilles

Nach einer ruhigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns zusammen mit Reini und Roswitha auf den Weg. Der Weg sollte uns heute über 26 km nach Chanaleilles führen. Zunächst ging es bei herrlichen Pilgerwetter wieder mal steil bergauf. Roswitha und Reini hatten an diesen Tag ein anderes Ziel, so das sich unsere Wege trennten.Wir gingen an diesem Tag bis auf eine Höhe von über 1300 m. Dort wurde es schon ziemlich „frisch“ und recht windig, so das man sogar eine Mütze und Handschuhe brauchte. An diesem Tag lernten wir unseren Pilgerfreund Hugues aus Frankreich kennen. Er kommt aus der Nähe von Paris, und sollte uns fast bis zum Ende unserer Pilgerreise in diesem Jahr ein treuer Begleiter bleiben. Landschaftlich war es eine herrliche Gegend und es war richtig schön zu gehen. Unterwegs sangen wir den „Engel des Herrn – Reinste Jungfrau“ wie es schon Tradition auf unserem Pilgerweg ist.Trotz unserer körperlichen Handicaps kamen wir mit einigen Pausen recht gut voran und trafen am Nachmittag in Le Villeret unsere Pilgerfreunde David aus Wales und Hugues aus Frankreich wieder. Die beiden hatten gerade auch eine Pause dort eingelegt. Obwohl Hugues nur ein paar Worte deutsch sprach konnten wir uns wunderbar verständigen. Beim der Unterhaltung stellte sich heraus, das beide heute auch nach Chanaleilles gingen und für morgen auch noch keine Unterkunft hatten. Aufgrund des hohen Pilgeraufkommens war es zunehmend schwieriger geworden eine Unterkunft zu bekommen. Wir suchten als nun alle vier nach einer Unterkunft und einigten uns auf Les Estrets. Hugues rief dort für uns alle an und reservierte die Unterkunft. Zusammen machten wir uns auf die letzten 4 km zu unserer heutigen Herberge. Dort mussten wir uns zunächst in einer Bar melden, von dort aus wurde die Herberge verwaltet.  Diese lag etwas außerhalb des Ortes am Ortseingang, wir waren schon daran vorbeigekommen. Natürlich tranken wir erst mal ein bis zwei kühle Bier zusammen bevor wir zur Herberge gingen. In der Herberge war zu unserer Freude auch schon Dan aus Kanada. Er war etwas schneller zu Fuß an diesem Tag und hatte sich schon einquartiert. Die Herberge Cafe du Pont war recht geräumig eingerichtet, hatte eine Küche und einen großen Aufenthaltsraum. Nach und nach trafen noch andere Pilger ein, so das die Herberge am Abend voll war. Nach ausgiebiger Körperpflege machten wir uns alle zusammen auf den Weg in die Bar, dort gab es das Abendessen. Es war wieder hervorragend zubereitet und schmeckte vorzüglich. Als Vorspeise gab es auch wieder die berühmte Linsensuppe. Dazu wieder ein paar Gläschen Roten Wein und wir hatten die nötige Bettschwere. Auf dem Rückweg zur Herberge unterhielten wir uns noch ausgiebig, und Dan aus Kanada sagte, das er am 7. Juli, seinen 60. Geburtstag in Santiago ankommen möchte. Wir tauschten noch unsere Mailadressen aus um auch später noch mit einander in Kontakt treten zu können. Bei diesen Gesprächen erfährt man was die Pilger alle so bewegt diesen Weg zu gehen. Wir alle wünschten Dan, das sich sein Vorhaben erfüllen möge und gingen müde zu Bett.

Bonjour und Buen Camino