Hola HLT
Den gestrigen Abend liessen wir gemuetlich mit einen Vino Tinto ausklingen, wie es sich fuer richtige Pilger gehoert. Die Nacht in einem 40 Bettenschlafsaal war wieder einmal recht interessant. (Schnarchen und viele andere Gerausche!) Heute morgen verliessen wir schon gegen 7.30 Uhr unsere Herberge ohne Fruehstueck, da es dort keine moeglichkeit gab sich einen Kaffe zu kochen. Wir haben vor der Kirche in Palas de Rei mit dem Engel des Herrn und einem kurzen Morgenimpuls begonnen. Unterwegs fruehstuekten wir in einer Bar und tranken unseren Cafe-Letche wie der Milchkaffe in Spanien heisst. Unsere Pilgerbegleitung Brigitte aus Pretzfeld hat heute ein Magen-Darminfekt erwischt, wie wir gehoert haben gibt es schon mehrere Faelle auf dem Camino. Hoffentlich bleiben wir davon verschont. Heute morgen war es extrem kalt, und es begann gegen 9.30 Uhr schon zu regnen. Der Regen sollte den ganzen Tag niocht mehr aufhoeren. Dadurch waren wir alle ziemlich durchkuehlt und auch etwas durchnaesst. Bei dieser Witterung macht es wahrlich keinen grossen Spass, aber auch da muss man durch. Der Weg muss auch bei solchen Witterungsverhaeltnissen gegangen werden. Am Nachmittag kamen wir in einer kleinen Ortschaft an der Kirche vorbei. Der Pfarrer dieses Ortes bat alle Pilger die vorbeikamen in seine kleine Kirche. Dort erklaerte er uns auf spanisch die Heiligen die sich in der Kirche befinden. Am Schluss wollte er noch etwas mit den Pilgern singen, was natuerlich fuer uns eine selbstverstaendlichkeit war. Wir sangen mit ihm und anderen Pilgern die dazugekommen waren die Ave Maria Rufe von Lourdes. Er freute sich sichtlich, das wir mit ihm gesungen haben, und er verabschiedete sich herzlich von uns. Danach setzten wir unsrern Weg Richtung Azuar fort. Die Wege in Gallizien nicht so schoen und abwechslungsreich wie vorher in Kastillien. In Azuar kamen wir gegen 15.30 Uhr an. Nach den 29 km waren wir ziemlich durchgefroren und steuerten die Herberge an. Da wir heute recht spaet ankamen war die Herberge schon ziemlich belegt. Uns blieb nur ein Matrazenlager in einem grossen Raum. Mit durchnaesster Kleidung ist dies schon eine ziemliche Herausforderung. Wir spannten kurzerhand einige Waescheleinen durch den Raum um unsere Kleidung aufzuhaengen, sichtlich zum Spass der anderen Pilger (ein franzoesisches Ehepaar, das aber leider weder deutsch noch englisch versteht, und ein Ehepaar aus Kanada). Es geht schon recht lustig zu. Aber auch solche Unterkuenfte gehoeren in die Kategorie Pilgererfahrung. Wir sind schon gespannt wie die Nacht wird. Auch trafen wir heute wieder die Pilgergruppe aus Paderborn mit ihrem Pfarrer. Sie luden uns zur Pilgermesse hier in Azuar ein. Diese besuchten wir mit einigen Mitpilgern, was recht schoen war. Bei einem Abendessen lassen wir nun den Abend ausklingen. Nun sind es nur noch 38 km nach Santiago. Bis bald.
Buen Camino