37. Etappe von Beaumont nach Le Cotes

In der Herberge haben wir herrlich geschlafen, es war eine ruhige Nacht, auch wenn man mit noch 4 Mitpilgern (Nachts war noch ein Brasilainer dazugekommen) in einem Raum schlafen muss. Wir standen recht früh auf und mussten uns erst Frühstück machen, der Spanier war auch schon wach und frühstückte mit uns. Er konnte kein Wort deutsch oder englisch, wir kein Wort spanisch, aber wir verstanden uns mit Händen und Füßen.  Bei herrlichen Wetter, es war etwas kühl, aber sonnig, machten wir uns auf den Weg. Es sollte unser vorletzter Tag auf dem Camino werden und wir mussten, wie sich später herausstellen sollte an die 40 km heute gehen. Aber man war ja nach diesen tagen eingelaufen. Die Gegend war herrlich und so verging der Tag recht schnell. Man traf auch wieder den ein oder anderen Pilger. So trafen wir einen Deutschen, der aus Stuttgart kam und von Genf nach Lourdes pilgerte. Es war recht lustig mit ihm, den er erzählte ein paar lustige Witze. Am Nachmittag trafen wir 2 Pilger aus Norwegen, auch mit denen unterhielten wir uns recht gut auf englisch. Über Frangy kamen wir nach Designy, wo es eine Herberge geben sollte. Wir fragten dort auch nach, aber sie war uns etwas zu teuer. So kam es, das wir noch weiter gingen ohne zu wissen, ob wir heute noch eine Unterkunft finden würden. Wir beschlossen, falls wir keine Unterkunft finden, gehen wir bis Sysell unseren Endpunkt für dieses Jahr. Das wären so an die 45 km gewesen. Es sollte sich im nachhinein herausstellen, das es die richtige Entscheidung war nicht in Designy zu übernachten. Auf dem Weg hatten wir noch eine schöne Begegenung. Vor uns lief eine ältere Frau mit Fahrrad, auf dem erheblich viel Gepäck war, eine junge Frau mit einem Kleinkind an der Hand. Wir waren natürlich neugierig ob das Ausflügler oder Pilger seien und fragten nach. Es waren zu unserem erstaunen Pilger. Die ältere Frau wollte von Genf bis Santiago mit dem Rad pilgern (mit dem Gepäck!) und die jüngere Frau war ihre Schwiegertochter mit ihrem kleinen Sohn. Diese begleiteten sie die ersten 14 Tage und schliefen auch im zelt oder in Herbergen. Wahnsinn und Respekt vor den Frauen sich so etwas zu trauen und so viel Gottvertrauen zu haben sich so auf den Weg zu machen. Wir sind doch „Weicheier“ aus Deutschland. Am späten Nachmittag hatten wir die Ortschaft Les Cotes erreicht, dort stand auch ein Schild mit einem Hinweis auf eine Unterkunft „Gites Edelweiss“. Wir dachten das klingt vertraut und etwas deutsch. Also dem Hinweis auf dem Schild nach und die Herbergsmutter suchen. Dazu mussten wir in den Ort gehen und später wieder zurück, denn die Herberge liegt ausserhalb. Als wir zurückkamen waren zu unserem erstaunen auch die ältere Frau und die jüngere Frau mit dem Kleinkind in der Herberge. Sie freuten sich uns wiederzusehen. Wahnsinn wie sie diesen langen Weg mit dem kleinen Kind heute noch geschafft haben. Auch 2 Österreicher waren noch da, abre mit denen kamen wir nicht so ins Gespräch. Die Herbergsmutter bot uns an, das sie für uns etwas kochen würde, was wir gerne annahmen. Es sollte ein herrlicher Abend werden mit einen wirklichen Gourmetessen und einigen Vino. Da unsere Herbergsmutter kein deutsch konnte und wir immer noch kein französisch holte unsere Herbergsmutter kurzerhand ihren PC und wir unterhielten uns mit dem Übersetzungsprogramm. Gut das es die modernen Medien gibt. Wir zahlten unsere Schulden,bedankten uns für die Gastfreundschaft und gingen den Berg hoch zur Herberge. Es war ein wundervoller Tag mit vielen Erlebnissen.

Bonjour und Buen Camino