Rückreise nach Grümpel/Hesselbach

Die Nacht war kurz und irgendwie konnte man auch nicht richtig einschlafen obwohl es ruhig im Schlafsaal war. Wir standen um halb fünf Uhr auf und schlichen aus dem Schlafsaal um uns anzuziehen und um die restlichen Sachen im Rucksack zu verstauen. Draußen auf den Fluren war schon reger Betrieb. Anscheinend waren heute jede Menge Pilger auf der Heimreise. Um 5 Uhr sollte unser Taxi zum Flughafen kommen. Frank und Denise hatten den gleichen Flieger wie wir bis Madrid und so teilten wir uns ein Taxi zum Flughafen. Die Taxifahrt zum Flughafen war recht kurz. Dort angekommen wickelten wir unsere Rucksäcke mit Folie ein und checkten ein. Nachdem wir durch die Sicherheitskontrolle durch waren hatten wir noch genügend Zeit für einen letzten spanischen Cafe con Letche. Auf einmal stand Marianne vor uns. Eigentlich ging ihr Flieger nach Barcelona viel später. Sie hatte Bedenken bekommen das sie ihren Wecker nicht hören würde und entschloss sich auch zu so früher Stunde an den Flughafen zu kommen. Nach erneuten Abschied ging es mit dem Flieger Richtung Madrid. Hier mussten wir uns dann auch von Frank und Denise verabschieden, die beide nach Düsseldorf flogen. Unser Flieger ging dann planmäßig nach München und wir landeten dort pünktlich. Beim warten am Gepäckband traute ich meinen Ohren nicht als die Durchsage auf englisch kam, Mr. Beitzinger und Mr. Renk sollten an den Gepäckschalter kommen. Edgar hatte es gar nicht gehört und so ging ich mich erkundigen. Die Frau am Schalter sagte, das unser Gepäck noch in Madrid wäre und wir es in den nächsten Tagen mit der Post bekommen. Ja, so dachte ich, der Weg hat jetzt auch noch Überraschungen für uns. Die Frau nahm unsere Daten auf und fragte wieviele Gepäckstücke denn wir hätten. Jeder von uns hatte 2 Gepäckstücke, Rucksack und Stöcke. Da aber nur 2 Gepäckstücke betroffen waren, hofften wir, das es die Stöcke wären die fehlen. Und siehe da, das erste Gepäckstück das vom Band kam war mein Rucksack. Einige Minuten später kam dann auch noch der Rucksack von Edgar, obwohl er überzeugt war das ausgerechnet seiner fehlen würde. Mit dem Busshuttle ging es dann zum Bahnhof. An der Haltestelle trafen wir sogar eine Pilgerin, die ebenfalls auf der Heimreise war. Im Zug merkte Edgar das er seine Tasche mit den Souvenirs und den Tartas de Santiago für zu Hause nicht mehr hatte. Er wusste aber nicht wo er sie vergessen hatte. Vermutlich war es schon am Flughafen im WC, aber es könnte auch an der Bushaltestelle, im Bus oder am Bahnhof gewesen sein. Er hatte ja des öfteren was vergessen, den Pilgerführer und seinen Hut und alles immer wieder bekommen. Das war aber schon richtig ärgerlich mit den Souvenirs. Eigentlich war ich mir sicher er würde auch dieses wieder bekommen. Wir telefonierten im Zug mit dem Bahnhof und der MVV, aber keiner konnte uns entscheidend weiterhelfen. Am frühen Abend kamen wir dann am Bahnhof in Kronach an, wo wir uns vor fast 5 Wochen auf den Weg machten. Unsere Frauen warteten schon am Bahnsteig auf uns und wir fielen uns in die Arme. Es war schon eine lange Zeit in der wir weg waren und sie alles daheim alleine managen mussten, während wir uns unseren Traum erfüllten. Dafür sind wir ihnen unendlich dankbar, das sie uns dies ermöglichten. Die Umgebung zu Hause kam einem irgendwie fremd vor und es dauerte nach der Rückkehr schon eine gewisse Zeit bis man wieder zurück im „heimischen Leben“ war. Man hatte unendlich viel zu erzählen und wusste gar nicht womit man anfangen sollte. Dankbar und mit vielen Erinnerungen und Begegnungen im Herzen endete unser Camino.