Nach einer langen Anreise über 640 km kamen wir am späten Vormittag in Thun an.
Dort stellten wir an der Pfarrei St. Martin das Auto ab, um uns von dort auf den Weg zu machen. Zuvor suchten wir noch das dortige Pfarrbüro auf, um uns für die Hilfe bei der Parkplatzsuche zu bedanken. Dabei lernten wir die Sekretätinnen und den Diakon Urs Zimmermann kennen. Nach einem Kaffee besichtigten wir zusammen mit dem Diakon die Kirche und das Pfarrzentrum von St. Martin. Dem Diakon war seine Berufung bei jedem Satz den er sprach anzumerken. Nach einem kleinen Imbiss am Auto machten wir uns auf den Weg. Dieser führte uns zunächst ein ganze Weile durch die Stadt, was nicht immer schön ist aufgrund der Gehwege und des Verkehrs. Nach einer langen Steigung nach der Stadtgrenze hatten wir endlich wieder freie Natur erreicht und einen herrlichen Blick auf den Thuner See und die berühmten Berge Eiger, Mönsch, Jungfrau im Hintergrund. An den Steigungen merkte man natürlich den Rucksack und musste sich erst wieder an das Gewicht gewöhnen. Aber das kennen wir ja schon. Mit dem herrlich sonnigen Wetter mit dem wir im vergangenen Jahr hier aufgehört hatten, machten wir an diesem Tag weider. Bei 30 Grad war es schon recht anstrengend und schweißtreibend. Schon nach kurzer Zeit begegneten wir den ersten Pilger und es war einer aus der fränkischen Heimat. Er hatte sich vor 3,5 Wochen von Nürnberg aus auf den Weg gemacht, und war an diesem Tag schon etwas Müde. Heute zu Beginn unseres Weges wollten wir natürlich nicht allzulange laufen, und so suchten wir uns nach 17 km in Blumenstéin unsere erste Unterkunft. Es war der dortige Campingplatz mit einer alten Kapelle. Auf dem Dachboden dieser Kapelle hatte man ein Matratzenlager für die Pilger vorbereitet. Duschen und Waschen konnte man in der Einrichtung des Campingplatzes. An diesem Tag waren wir die einzigen Pilger, die Pilgersaison hatte noch nicht ganz begonnen. Abendessen waren wir in der nahegelegenen Gastwirtschaft. Nach einem anstrengenden Tag, der früh um 3:00 Uhr begann, gingen wir recht früh schlafen.
Grüetzi und Buen Camino