Nach dem Aufstehen und der Morgentoilette war bei dieser Unterkunft erstmal Betten abziehen und neu beziehen angesagt. Dabei kam Edgar seine langjährige Bundeswehrzeit natürlich sehr zugute. Das Frühstück hatte uns Anette bereits vorbereitet und so kamen wir bereits recht früh an diesem frostigen Morgen wieder auf den Weg. Zuvor verabschiedeten wir uns von den beiden Pilgern, die auch im Cursillo Haus übernachteten. An diesem Tag hatten wir uns eine Strecke von 39 km vorgenommen. Leider begegneten wir heute keinen Pilger, und so kamen wir über Äpfingen und Laupertshausen bei herrlichen Sonnenschein am späten Nachmittag in Biberach an. Unsere Unterkunft lag lag am anderen Ende der Stadt, und so mussten wir den etwas unangenehmen Weg durch die Stadt auf uns nehmen. Nach den schlechten Erfahrungen, die wir im Frühjahr mit den Unterkünften machten, hatten wir diesmal bereits zuhause die Unterkünfte reserviert. Leider lässt dies natürlich keine Spontanitäten hinsichtlich der zu laufenden Strecke zu. Aber Edgar hatte wie bereits im Cursillo Haus in Oberdischingen eine perfekte Unterkunft für uns ausgesucht. Aufnahme fanden wir bei der Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit Biberach. Pfarrer Reutlinger brachte uns im Jugendraum seines Pfarrzentrums unter. Dort lernten wir auch Markus, einen Jugendbetreuer kennen, der überaus engagiert Jugendarbeit in Biberach gestaltet. Zum Abendessen legten wir nochmal um die 7 km zurück, und das nach 39 km in den Beinen. An diesem Montag hatten viele Gastwirtschaften geschlossen, und so mussten wir vom Pfarrzentrum bis in die Stadtmitte gehen um eine Pizza zu essen. Entschädigt wurden wir an diesem Abend noch bei Pfarrer Reutlinger, der uns noch auf ein Bier eingeladen hatte. Bei guten Gesprächen liessen wir den Tag ausklingen. In unseren Schlafsäcken verbrachten wir die Nacht auf der großen Sitzcouch im Jugendzentrum. Im Schlafsack kam wieder richtiges Pilgerfeeling auf, den so ein Nachtlager hatten wir seit dem Weg in Spanien nicht mehr erlebt. An dieser Stelle nochmals unser Dank an Pfarrer Reutlinger und seine beiden Sekretärinnen für die freundliche Aufnahme in ihrer Pfarrei.
Buen Camino
Manchmal fühle ich mich kraftlos,
manchmal fühle ich mich ausgelaugt,
manchmal bin ich mutlos,
manchmal habe ich zu nichts Lust,
manchmal finde ich alles sinnlos,
manchmal fühle ich mich allein
und manchmal gibt es ganz unerwartet Momente,
in denen ich etwas anderes spüre.
Da ist irgendetwas um mich herum. Ich merke: ich bin nicht allein,
da ist jemand anwesend, der mich ermutigen will.
In mir steigt der Mut auf, Taten zu beginnen,
die vielleicht unvollendet bleiben. Ich spüre einen Kraft, die ich verloren glaubt